Michail Gorbatschow - Wichtige Momente seines Lebens in Bildern

Michail Gorbatschow gilt als einer der Väter der Deutschen Einheit. Nur durch seine Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) wurde die Wiedervereinigung überhaupt möglich.

Russischer Ex-Premier Michail Gorbatschow gestorben

Michail Gorbatschow ist tot. Der ehemalige Präsident der Sowjetunion starb am Abend des 30. August 2022 nach langer Krankheit in Moskau. Er wurde 91 Jahre alt.

Michail Gorbatschow ist tot. Der ehemalige Präsident der Sowjetunion starb am Abend des 30. August 2022 nach langer Krankheit in Moskau. Er wurde 91 Jahre alt.

Von 1988 bis 1991 war Gorbatschow Präsident der damaligen Sowjetunion. Bereits seit 1971 saß "Gorbi", wie er von den Deutschen oft genannt wurde, im mächtigen Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Während seiner Laufbahn unternahm er zahlreiche Reisen auch in den Westen. Hier sieht man ihn 1984 neben der damaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher.

Die Auslandsreisen hatten eine nachhaltige Wirkung auf sein Denken und erschütterten seinen Glauben an die Überlegenheit des Sozialismus sowjetischer Prägung. Für internationale Schlagzeilen sorgte eine Serie von Gipfeltreffen von Gorbatschow und wichtigen Staatenlenkern, etwa US-Präsident Ronald Reagan.

Die Treffen führten zu Verträgen für eine beispiellose nukleare Abrüstung der USA und der Sowjetunion. Auf diesem Bild sieht man, wie Gorbatschow und Reagan den INF-Vertrag unterschreiben, laut dem sich die USA und die UdSSR dazu verpflichteten, alle nuklearen Mittelstreckensysteme zu vernichten.

Als sein wohl größtes Verdienst gilt aber seine Politik der Offenheit gegenüber dem Westen, die letztlich half, das Ende der jahrzehntelangen Konfrontation zwischen Ost und West herbeizuführen. Gemeinsam mit dem damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) gilt Gorbatschow als Vater der deutschen Einheit.

Auch in der DDR wirbt Gorbatschow für Veränderung. Als er am 6. Oktober 1989 am Vortag des 40. Jahrestages der DDR den damaligen ostdeutschen Staatschef Erich Honecker trifft, mahnt er die SED, die "Entwicklungsprobleme" der DDR zu durchdenken und zu lösen.

Was ihm im Westen Respekt und Anerkennung bringt, stößt in Gorbatschows Heimat eher auf Ablehnung. Der im Ausland als mutiger Reformer geachtete Kreml-Chef, gilt bei nicht wenigen in seiner Heimat als Totengräber der Sowjetunion. Die Unzufriedenheit mit ihm mündete in einem Putschversuch im August 1991. Am 25. Dezember trat er als Präsident der Sowjetunion zurück. Sein Nachfolger wurde Boris Jelzin.

Stand: 31.08.2022, 11:46 Uhr