Eine zentrale Frage der Aktionswoche ist: "Wem schadet dein Drink?" Alkohol ist ein Nervengift. Er kann zum Beispiel der Leber, der Bauchspeicheldrüse, dem Herzen oder dem Nervensystem schaden. Außerdem tötet Alkohol Gehirnzellen ab. Das Nervengift gehört zu den Hauptverursachern von Mund-, Rachen-, oder Speiseröhrenkrebs. Alkohol kann aber auch zu Darmkrebs und Brustkrebs führen.
Zentrale Frage der Aktionswoche: "Wem schadet dein Drink?"
Die Aktionswoche will aber auch darauf aufmerksam machen, dass Alkohol nicht nur einem selbst schadet, sondern auch Dritten. Ganz direkt natürlich bei Schwangeren, die ihr ungeborenes Baby gefährden. Alkohol schadet auch indirekt - der Gesellschaft oder dem sozialen und familiären Umfeld:
- Familie: Kinder von Alkoholabhängigen müssen oft extreme Stimmungswechsel und Auseinandersetzungen in der Familie aushalten. Sie werden oft vernachlassigt oder erfahren Gewalt.
- Arbeitswelt: Arbeitskolleginnen und -kollegen müssen oft einspringen für Mitarbeitende mit Suchtproblemen. Das vergiftet die Stimmung im Team. Es kann zu Spannungen kommen, weil die Belastung nicht gerecht verteilt ist.
- Verkehrsunfälle: Autofahrer unter Alkoholeinfluss gefährden nicht nur Menschen, die möglicherweise mit ihnen im Auto sitzen, sondern auch andere, völlig unbeteiligte Verkehrsteilnehmer.
- Gewalt: Alkohol hemmt Bereiche im Gehirn, die Handlungen planen, Situationen beurteilen, Gefühle verarbeiten und Impulse kontrollieren. Gesten und Signale werden von Betrunkenen schnell falsch interpretiert. Menschen unter Alkoholeinfluss fühlen sich schneller provoziert und schlagen womöglich zu. Und das betrifft jeden - fast jedes Alter und jedes Geschlecht kann gewaltätig sein.
Ab wann ist Alkohol ungesund?!
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät: je weniger Alkohol, desto besser. Frauen sollten aber nicht mehr als ein kleines Glas eines alkoholischen Getränks, wie Bier oder Wein, trinken - Männer nicht mehr als zwei. Die Weltgesundheitsorganisation rät dagegen prinzipiell vom Alkoholkonsum ab und sagt, dass jeder Tropfen ein Gesundheitsrisiko sei.
Alkoholkonsum geht zurück
In den 1980ern Jahren tranken die Menschen statistisch noch mehr als 15 Liter reinen Alkohol pro Kopf und Jahr - 2020 waren es nur noch 10 Liter. Auch immer weniger Jugendliche konsumieren regelmäßig Bier, Wein und Vodka. Viele Menschen müssen sich dafür rechtfertigen, wenn sie auf Alkohol verzichten. Auch auf Feiern fühlen sich viele von anderen zum Alkoholkonsum gedrängt.
Die "Aktionswoche Alkohol" soll vor allem darüber aufklären, welche Gefahren der Alkoholkonsum hat. Sie richtet sich aber explizit nicht nur an Menschen, die schon einen problematischen Alkoholkonsum haben oder abhängig sind, sondern an alle, die Alkohol trinken.
Zu den geplanten Veranstaltungen zählen zum Beispiel Vorträge, Lesungen, Filmabende, Theaterstücke oder Ausstellungen. Es wird aber auch Präventionstage in Schulen und Betrieben geben - dort sollen vor allem junge Menschen erreicht werden.
Unsere Quellen:
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung