Schönberg beeinflusst die Geschichte der Musik wie kaum ein anderer: Er revolutioniert mit der Zwölftontechnik die Musik und bewahrt zugleich traditionelle Strukturen.
Los Angeles, November 1949 - es ist nicht das erste Mal, dass Arnold Schönberg sich fragt, wer er eigentlich ist: Romantiker, Revolutionär, Hohepriester der Zwölftonlehre, Dichter, Maler, Anwalt der jüdischen Sache, Humanist? In der Musik, die der 75-Jährige in den letzten fünf Jahrzehnten komponierte, hat all dies auf faszinierende und manchmal widersprüchliche Art Spuren hinterlassen. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen: Herbert Eimert (1972 verstorbener Pionier der neuen Musik im WDR); Hanns Eisler (1962 verstorbener Komponist) ***
Aber auch an Feinden mangelt es nicht: In Europa kritisiert man ihn erst als Neu-Töner, dann wird er als Jude verfemt. In den USA, wohin er 1933 von Berlin aus emigriert, zählen materielle Werte mehr als geistige. Doch Schönberg lässt sich dadurch nicht von seinem Weg abbringen: Ein Angebot aus Hollywood lehnt er ab, weil er es hasst, wenn man ihm in die Partituren hineinpfuscht, wie es beim Film üblich ist.
Er komponiert auch nicht nur zwölftönig: "Immer war in mir der Wunsch lebendig, zum früheren Stil zurückzukehren; und von Zeit zu Zeit gebe ich diesem Verlangen nach." Deshalb komponiert er einmal auch ganz unmodern für ein Hochschulorchester im Stil der Wiener Tradition.
In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Struck-Schloen:
- mit welcher Anekdote Arnold Schönberg auf seine Unbekanntheit in den USA reagiert,
- welchen Stellenwert für ihn das eigene Denken und Fantasieren hat,
- was der Komponist Hanns Eisler von Schönbergs Werk hält,
- wie der getaufte Protestant Schönberg wieder zur jüdischen Religion zurückkehrt,
- womit Tochter Nuria den Komponisten einmal furchtbar zum Lachen bringt.
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
- Nuria Schönberg-Nono (Tochter von Arnold Schönberg)
- Herbert Eimert (1972 verstorbener Pionier der neuen Musik im WDR)
- Hanns Eisler (1962 verstorbener Komponist)
Weiterführende Links:
- Zeitzeichen 31.03.1913: Skandal um das Wiener Watschenkonzert
- Zeitzeichen 18.11.1945: Uraufführung der "Genesis Suite"
- Zeitzeichen 06.09.1962: Todestag des Komponisten Hanns Eisler
- Zeitzeichen 05.12.2007: Todestag von Karlheinz Stockhausen
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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Michael Struck-Schloen
Redaktion: Matti Hesse