Nina Tichman, Klavier
Aufnahmedatum: 09.09.2003 bis 10.09.2003
Ludwig van Beethovens 17. Klaviersonate wird auch "Der Sturm" genannt. Schon wieder was mit Wetter? Nein, Beethoven – so hat später sein Sekretär und Biograf Schindler erzählt - meinte damit das Theaterstück von Shakespeare. Allerdings ist das bis heute fraglich. Vielleicht hat sich Schindler diese Story auch bloß ausgedacht.
Aus vier Tönen baut Beethoven ein kleines Stückchen Melodie, um welches der dritte Satz sich ständig dreht. Zunächst scheint das zart dahinzuplätschern – aber die Musik verwandelt sich. Das sanfte Tänzeln wird zu einer zwanghaften Karussellfahrt.
Ludwig neigt dazu, sich jeden Schluss schmerzhaft abzuringen. Mitunter braucht er schon mal vier, fünf Anläufe. Hier endet die trance-artige Fahrt überraschend plötzlich, unauffällig und im piano. Also nicht im Klavier, sondern leise.
Anfang 1802 wird die Sonate fertig. Bei Beethoven geht es da weniger stürmisch zu. Eher ziemlich depressiv. Seine zunehmende Taubheit lässt ihn verzweifeln. Er geht für mehrere Monate in Kur. Dort verfasst er sein Testament. Mit Anfang 30! Körperlich leidend, all seine Musik in Frage stellend und mittelschwer selbstmordgefährdet.