Das Schwebodrom in Wuppertal

Das Schwebodrom in Wuppertal

Stand: 28.08.2024, 09:30 Uhr

Ein Museum in Barmen präsentiert die Faszination Schwebebahn. Es gibt eine 20-minütige Fahrt durch Wuppertal im Jahr 1929 mit VR-Brillen, eine Videoschau über die Entwicklung der Mobilität und viele Infos.

Von Stefan Keim

Das Schwebodrom in Wuppertal

WDR 4 Ausgehen 29.08.2024 01:59 Min. Verfügbar bis 30.08.2025 WDR 4 Von Stefan Keim


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Pferde waren keine Lösung. Durch das Tal der Wupper gab es lange eine Pferdebahn. Doch Pferde haben natürliche Bedürfnisse und Massen von Pferden sorgten dafür, dass die Städte Barmen und Elberfeld Ende des 19. Jahrhunderts fast im Kot versanken. Zumal die Industrialisierung voran schritt und immer mehr Fahrten nötig wurden. Also wagten die Städte unter Leitung des Ingenieurs Eugen Langen etwas Mutiges. Sie bauten eine Schwebebahn, die bis heute einzigartig ist. Das Schwebodrom in Wuppertal erzählt, wie es dazu kam.

Zunächst führt ein Raum mit vielen Videos zurück ins 19. Jahrhundert und erzählt über die Problematik mit den Pferden. Dann gibt es einen typischen Museumsraum mit vielen Infos, Filmen und Gegenständen rund um den Bau und die Eröffnung der Schwebebahn im Jahr 1901. Das Finale des ungefähr einstündigen Rundgangs ist dann eine Fahrt mit einer historischen Schwebebahn im Jahr 1929. Damals wurden Elberfeld und Barmen, aber auch Ronsdorf, Cronenberg und Vohwinkel vereinigt. Es entstand das heutige Wuppertal, verbunden durch die Schwebebahn.

Die Zeitreise funktioniert so: Das Publikum setzt sich in einen Schwebebahn-Waggon und dann VR-Brillen auf. Das sind Brillen, die man über den Kopf zieht, und dann sitzt man quasi in einem Film. Die Bahnfahrt geht los, man kann den Kopf drehen, rechts und links aus den Fenstern schauen. Und man sieht, wie Elberfeld damals aussah – die Gebäude, Geschäfte und Werbeplakate aus den zwanziger Jahren, das Gericht, die Theater und Museen. Auch Menschen gehen auf den Straßen, wie in einem Computerspiel.

Über Kopfhörer lauscht man der Unterhaltung des Schwebebahnfahrers mit seiner Tochter und seinem Enkel. Da verschwinden alle anderen Geräusche um einen herum. Man taucht voll hinein ins Jahr 1929. Und damit nicht genug: Wenn man das Schwebodrom verlässt und nach rechts geht, sieht man den Bahnhof Werther Brücke, eine der prächtigsten Stationen. Sie wurde vor zwölf Jahren komplett demontiert und wieder aufgebaut – genau so wie früher. Nur dass es heute Aufzüge gibt. Eine faszinierende Reise durch Geschichte und Gegenwart.

Termine:

Dienstag bis Sonntag von 11:00 – 18:00 Uhr. Am Wochenende sollte man dringend reservieren.