Zukünftiges Kölner Migrationsmuseum heißt Selma
Lokalzeit aus Köln. 22.10.2024. 00:37 Min.. Verfügbar bis 22.10.2026. WDR.
Zukünftiges Kölner Migrationsmuseum: Der Name ist "Museum Selma"
Stand: 22.10.2024, 19:20 Uhr
Das in Köln-Kalk geplante Migrationsmuseum wird den Namen „Museum Selma“ tragen. Das haben die Projektbeteiligten entschieden.
Von Jens Gleisberg
Der Name Selma wurde gewählt, weil dieser Vorname in vielen Ländern bekannt ist, aus denen Migranten und Migrantinnen nach Deutschland gekommen sind, begründen die Museumsmacher die Namenswahl. Und es sei ein weiblicher Vorname ausgesucht worden, weil die Geschichte der Migration bisher zumeist durch die Erzählungen der männlichen Arbeitskräfte wiedergegeben wird.
150.000 Zeitzeugnisse ausgestellt
Präsentiert wurde der Name „Museum Selma“ in einer Werkshalle in Köln-Kalk. In der 1913/16 gebauten riesigen Halle haben Arbeitskräfte, vor allem aus den Südeuropa, bis in die 90er Jahre Motoren für Klöckner Humboldt Deutz (KHD) montiert. In dieser Halle und einem angrenzenden Gelände soll das bundesweit einmalige Museum entstehen.
Die Werkshalle in Köln-Kalk
Gezeigt werden 150.000 Zeitzeugnisse aus der Geschichte der Migration. Sowohl von Menschen, die freiwillig ins Land gekommen sind, aber auch derjenigen, die gezwungen wurden.
Museum soll 2029 fertig sein
Neben der Ausstellung sollen im „Museum Selma“ auch Veranstaltungen stattfinden. Das Migrationsmuseums will zeigen, wie prägend die Migration für die deutsche Geschichte ist. Die ersten Initiativen zur Gründung des Museums entstanden bereits in den 1990er Jahren.
Für den Bau stellen der Bund und das Land NRW rund 45 Millionen Euro zur bereit. Die Stadt Köln stellt das Grundstück und die Halle. Das „Museum Selma“ soll im Jahr 2029 fertig sein.
Selma – ein länderübergreifender Name
Feierliche Präsentation des Museumsnamens
Das wurde am Dienstag (22.10.2024) im Rahmen einer feierlichen Präsentation bekannt gegeben. Ein Sprecher des Trägervereins DOMiD sagte, der Name stehe für Internationalität und Vielfalt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth lobte, Selma betone die weibliche Perspektive des Museums. Der Name Selma hat sowohl keltische als auch arabische Wurzeln. In vielen Ländern ist er ein verbreiteter Frauenname.
Das Museum entsteht in dem Kölner Stadtteil Kalk in einer ehemaligen Industriehalle. Es soll die Geschichte der Migrationsgesellschaft vielstimmig erzählen.
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