Masha Gessen, russisch-amerikanische Journalistin.

Masha Gessen hält an umstrittenem Ghetto-Vergleich fest

Stand: 19.12.2023, 08:00 Uhr

Masha Gessen hält nach der umstrittenen Verleihung des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken am Vergleich der Situation in Gaza mit jüdischen Ghettos in der Nazi-Zeit fest.

In Berlin sagte Gessen während einer Diskussion, dass das Versprechen des "Nie Wieder" verraten würde, wenn der Holocaust außerhalb der Geschichte stünde. Man könne dieses Versprechen nur einlösen, wenn man sich ständig frage, ob die Dinge, die in der Gegenwart geschehen, an das erinnern, was vor 90 Jahren geschah.

Nach einem Artikel im US-Magazin "The New Yorker", in dem Gessen die Situation in Gaza mit den jüdischen Ghettos im besetzten Europa verglichen hatte, war die ursprünglich im Bremer Rathaus geplante Ehrung nach Kritik an diesen Äußerungen abgesagt worden. Heinrich-Böll-Stiftung und Bremer Senat zogen sich von der Preisverleihung zurück, die am Freitag im kleinen Rahmen stattfand.

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