In der Kultur gebe es den gleichen dumpfen Hass gegen Juden, der sich auch sonst finde, sagte die Filmemacherin dem Berliner "Tagesspiegel". Das sei schmerzhaft, trotzdem brauche es keine Klauseln. Das deutsche Grundgesetz reiche als rechtliche Regelung aus. Meerapfel, die selbst aus einer jüdischen Familie kommt, betonte im Interview den Wert der Kunstfreiheit: Es gehöre zur Demokratie, sich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen. Wenn jemand das Existenzrecht Israels oder die Singularität des Holocaust in Zweifel ziehe, müsse man mit Argumenten aufklären. Es dürfe aber nicht sein, dass Kunst gecancelt werde. Jeanine Meerapfel ist seit knapp zehn Jahren Präsidentin der Berliner Akademie der Künste. Ende Mai soll eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt werden.
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