Illustration:Buchstaben Kandidat:innen-Check um Doppelpunkt

02.06.2021: Der geänderte Name

Kandidatencheck versus Kandidat:innen-Check 

Stand: 02.06.2021, 09:00 Uhr

Hunderte Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich in NRW zur Bundestagswahl auf - Männer, Frauen und vermutlich auch Menschen diversen Geschlechts. Um sie alle auch schriftlich einzubeziehen, haben wir unseren Namen geändert.  

In den vergangenen Jahren hieß unser digitales Angebot zu den Wahlen "Kandidatencheck". In diesem Jahr haben wir uns entschieden, den Namen zu ändern: "Kandidat:innen-Check". Darüber haben wir in der Redaktion lange und ausgiebig diskutiert. Seit längerem haben wir beobachtet, dass das Bewusstsein zu Fragen der Geschlechtsidentität immer wichtiger geworden ist. Sprache ist lebendig, sie wird geformt – auch von gesellschaftlichen Veränderungen. Wir sind der Meinung, dass es zu unseren Aufgaben als öffentlich-rechtliche Medienanstalt gehört, gesellschaftliche Debatten und die Entwicklung von Sprache in unserem Arbeitsalltag aufzugreifen. 

Deshalb wollen wir schon im Titel Männer, Frauen und Menschen mit diversem Geschlecht ansprechen. Es ist für uns offensichtlich, dass sich viele Frauen und Menschen diversen Geschlechts, durch das generische Maskulinum – also die männliche Wortendung wie z.B. Kandidat – nicht angesprochen fühlen. Wir möchten aber, dass sich jede:r durch unser Angebot sprachlich repräsentiert fühlen kann.  

Für die Schreibweise mit dem Doppelpunkt haben wir uns entschieden, weil das Vorteile für das barrierefreie Angebot bietet. Ein Beispiel ist die Aussprache bei Screenreader-Programmen für Sehbehinderte. Die Gender-Diskussion ist ebenso wie die Schreibweise noch lange nicht abgeschlossen. Deshalb ist vermutlich auch der "Doppelpunkt" keine Lösung von Dauer. 

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