Die Villa Hügel in Essen

Margarethenhöhe, Gruga, Villa Hügel und Essen 1887

Stand: 13.10.2024, 20:15 Uhr

In Essen kann man eindrucksvolle Bauwerke und Parkanlagen anschauen: Die Siedlung Margarethenhöhe und die Villa Hügel mit ihrem prächtigen Garten hat die Familie Krupp bauen lassen. Die Gruga gilt als das grüne Herz der Stadt. Wer wissen will, wie Essen vor dem Krieg aussah, kann das bei einer virtuellen Stadtführung erleben.

Villa Hügel

Die Villa Hügel, erbaut für die Familie Krupp, ist bis heute das berühmteste Gebäude der Stadt Essen. Und das größte Einfamilienhaus im Land: 399 Zimmer, 11.000 Quadratmeter Wohnfläche. Der Garten ist Essens größter Privatpark. Die Inneneinrichtung der Villa haben die unterschiedlichen Generationen nach ihren Wünschen gestaltet. Der erste Krupp hatte fast alles in weiß – und viel Eisen und Stahl. Ein Raum ist noch im Original erhalten: Das damals nobelste Bad des Landes, mit fließend warmem Wasser. Die nächste Generation hatte neue Ideen. Friedrich Alfred Krupp und seine Frau Margarethe ließen für ihre Töchter im Teenageralter Berta und Barbara eine eigene kleine Wohnung sowie eine weitere für Gäste oben an die Villa anbauen. Auch der Garten hat sich in den letzten 140 Jahren verändert: Von den Gewächshäusern und Gemüseanbau ist heute nichts mehr zu sehen. Stattdessen ein prächtiger Park, der an einen englischen Landschaftsgarten erinnert. Dort steht auch das Spielhaus, das 1894 ebenfalls für die beiden Krupptöchter Bertha und Barbara erbaut wurde. Es ist aus konservatorischen Gründen nicht zugänglich.

Margarethenhöhe

Die Siedlung Margarethenhöhe wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Sie war ein Geschenk der damals mit Abstand reichsten Frau Essens: Margarethe Krupp. Ihre Idee: eine englische Gartenstadt mitten in der Stahlmetropole. Und nicht nur für Kruppianer, sondern für alle. Heute steht die Margarethenhöhe komplett unter Denkmalschutz und ist eine Touristenattraktion. Der kreative Kopf hinter allem war der damals 33 Jahre alte Architekt Georg Metzendorf aus Heppenheim. Seit über 100 Jahren managt die Margarethe Krupp Stiftung die gesamte Siedlung und bietet Wohnraum für 7.000 Menschen. Dass die Höhe sich heute noch so malerisch präsentieren kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Siedlung schwer getroffen. Denn Essen und vor allem die Krupp’schen Fabriken in der Nähe waren Ziel der alliierten Angriffe. 80 Prozent der Stadt sind in dem Krieg zerstört worden. Vieles hat man wiederaufgebaut, darunter auch die Margarethenhöhe, weil die Pläne noch vorlagen. Viele der Häuser auf der Margarethenhöhe sind also nicht mehr im Originalzustand, sondern nach den Originalplänen wiederaufgebaut worden.

Typische Hausfassade der Margarethenhöhe

Eine typische Hausfassade der Margarethenhöhe

Grugapark

Die Gruga ist eine Essener Institution. Generationen von Kindern sind mit den Bimmelbahnen durch den Park gefahren oder haben ihre Sommer auf den riesigen Liegewiesen verbracht. Die Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung, so wurde der Park bei der Einweihung 1929 genannt, ist bis heute das grüne Herz der Stadt. Die Leistungsschau des Gartenbaugewerbes machte ihrem Namen damals schon alle Ehre: Hügellandschaften, Areale für exotische Wasservögel, und im Park blühte eigentlich immer irgendwas. Auch heute kann man immer noch Neues entdecken: Jeden Sonntag ist zum Beispiel bei den Modelltruckfreunden Essen "Schautag". Dann präsentieren sie ihre Fahrzeuge auf dem Modell-Truck-Parcour, der noch als Geheimtipp in der Gruga gilt. Gegen eine kleine Spende darf man sogar selbst einen der Trucks oder Bagger steuern.

Touristenbahn mit drei Waggons fährt durch eine Parkanlage

Generationen von Kindern sind mit den Bimmelbahnen durch den Park gefahren.

Essen 1887

Willkommen im Jahr 1887! Die Stadt Essen bietet eine virtuelle Zeitreise in die Vergangenheit an. Mit einer VR-Brille und Kopfhörern bestückt, erlebt man die Essener Innenstadt, wie sie noch vor knapp 150 Jahren aussah. Man bekommt einen spannenden Einblick in das Stadtbild und auch in das Leben von damals – im virtuellen Raum fahren noch Kutschen statt Autos an den Besuchern vorbei. Das immersive Erlebnis gilt als die Stadtführung der Zukunft.

Daniel Aßmann mit einer VR-Brille und Kopfhörer

Daniel Aßmann erlebt die virtuelle Ausstellung Essen 1887.

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111 Orte in Essen, die man gesehen haben muss
Emons Verlag, 2016
ISBN 978-3954519248
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Steffi Böttger
Essen an einem Tag. Ein Stadtrundgang
Lehmstedt Verlag, 2020
ISBN 978-3957970718
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Ralph Kindel, Jochen Tack
Grüne Routen. Urbanes Wandern rund um Essen
Klartext, 2021
ISBN 978-3837523843
Preis: 16,95 Euro