Kemptner Hütte, Neckartal, Heidelberg, Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm, Bad Wimpfen
Stand: 29.05.2022, 20:15 Uhr
Acht Tage, sechs Täler, drei Länder! Einmal von Deutschland nach Italien laufen – zum Bespiel von Oberstdorf nach Meran auf dem Europäischen Fernwanderweg E5. Die erste Etappe führt durch den wilden Sperrbachtobel hinauf zur Kemptner Hütte auf 1.846 Meter Höhe.
Kemptner Hütte am Fernwanderweg E5
Die Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins liegt in einem riesigen Bergkessel unterhalb vom Mädelejoch. Hier dürfen keine Gäste abgelehnt werden. In der Saison von Mitte Juni bis Anfang Oktober ist die Kemptner Hütte mit 290 Schlafplätzen eine der meistfrequentierten in den Alpen.
Neckartal
Der Neckar ist ein Nebenfluss des Rheins und insgesamt 362 Kilometer lang. Der träge Fluss war vor seiner Begradigung einmal ein wildes Gewässer. Mit zahlreichen Stromschnellen bahnte er sich einst seinen Weg durch das enge Tal. An den Ufern des Neckars wechseln sich sanfte Hügel ab mit kilometerlangen Weinterrassen und schroffen Sandsteinfelsen. Dichte Wälder weichen nach und nach zurück und lassen den Neckar in die rheinische Ebene übergehen. Als Teil der deutschen Burgenstraße erleben die Besucher zahlreiche Zeugnisse einer bewegten Vergangenheit. Trutzig thronen die Burgen über dem Neckartal. Fachwerkhäuser und mittelalterliche Städte wie die ehemalige Kaiserpfalz Bad Wimpfen oder das romantische Heidelberg säumen die Ufer.
Deutsches Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm
Bei einem Besuch im Deutschen Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm macht man einen Streifzug durch die Fahrrad- und Motorradgeschichte. Die Sammlung zählt über 400 Exponate. Das Museum basiert auf den Produkten des berühmten Zweiradunternehmens NSU, das einst zu den erfolgreichsten seiner Art in der Welt gehörte. Eine der Hauptattraktionen ist die Sammlung von Adolf Mühlich: 30 NSU-Motorräder, die nahtlos die Entwicklung zwischen 1902 und 1938 widerspiegeln. Der Name NSU, der ab 1892 als Markenname verwendet wurde, ist ein Kurzwortfür den Stadtnamen Neckarsulm, der sich wiederum von den beiden Flüssen Neckar und Sulm ableitet, die hier zusammenfließen.
Mehr als 400 historische Fahrzeuge gibt es im NSU-Museum in Neckarsulm zu bestaunen.
Bad Wimpfen
Unter den Staufenkaisern war Bad Wimpfen im Mittelalter eine Metropole. Im 12. Jahrhundert baute Kaiser Barbarossa den Ort nahe Heilbronn zur wehrhaften Marktstadt aus, die bis heute geprägt ist von engen Gassen und alten Fachwerkhäusern. Der Blaue Turm ist mit über 58 Metern das Wahrzeichen des Ortes. Seit 1996 verrichtet eine Türmerin ihren Dienst: Blanca Knodel stammt aus einer alten Bad Wimpfener Familie und steigt nun jeden Tag die 134 Stufen bis zu ihrer Wohnung hinauf. Die feierliche Wiedereröffnung ist für den 23. Juli 2022 geplant. Seit Anfang des Jahres kann der Blaue Turm aber bereits wieder besichtigt werden.
Heidelberg
Heidelberg ist für viele ein Inbegriff von Romantik. Zahlreiche Poeten, Dichter und Denker überschütteten die Stadt am Neckar mit ihren Komplimenten und schenkten der Stadt ein träumerisches Image, von dem Heidelberg bis heute zehrt. Goethe schrieb 1797: "Die Stadt in ihrer Lage und mit ihrer ganzen Umgebung hat, darf man sagen, etwas Ideales". Heute kommen mehr als drei Millionen Touristen im Jahr. Die Universität ist mit über 625 Jahren die älteste Deutschlands. Junge Menschen aus der ganzen Welt zieht es nach Heidelberg, um hier zu studieren und abends in den vielen Cafés und Kneipen der Altstadt zu sitzen. Der berühmt-berüchtigte Karzer, in dem Studenten einst bei Verfehlungen landeten, ist inzwischen das meistbesuchte Museum der Stadt. Auf der gegenüberliegenden Neckarseite verläuft hoch über dem Fluss der Philosophenweg. Von hier aus hat man den schönsten Blick auf Heidelbergs Altstadt und die alte Neckarbrücke. Über allem thront die Ruine des Heidelberger Schlosses.
Blick vom Heidelberger Schloss auf den Neckar und die historische Brücke
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