Die Westart Zuschauerjury 2025

Westart Zuschauerpreis

Stand: 06.05.2025, 10:40 Uhr

Bei den 71. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen gewinnt Bernard Mescherowsky den Westart Preis 2025 für „ghosting mother“

Wir hatten einen Aufruf an unser Publikum gestartet: wer Lust hat, mal in einer richtigen Jury mitzuwirken, der solle sich bei uns bewerben. Das haben viele Zuhörerinnen und Zuschauer von Westart gemacht und ein Dutzend von ihnen wurden schließlich eingeladen nach Oberhausen zu den 71. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, immerhin dem ältesten Kurzfilmfestival der Welt.

Gemeinsam wurden alle elf Filme aus dem sogenannten "NRW-Wettbewerb" gesichtet. Filme, die in Genres und Längen komplett unterschiedlich sind; einzige Gemeinsamkeit: sie dürfen nicht länger als 30 Minuten und müssen in NRW produziert worden sein.

Gewinner des Westart Zuschauerpreis 2025 Bernard Mescherowsky

Gewinner des Westart Zuschauerpreis 2025 Bernard Mescherowsky

Am Sonntag war die große Preisverleihung im Lichtburg-Filmpalast in Oberhausen. Der Westart Preis wurde schon zum 12. x verliehen und geht in diesem Jahr an einen jungen Filmemacher und Videokünstler aus dem Ruhrgebiet, der an der Kunsthochschule für Medien studiert: Bernard Mescherowsky.

Ausgehend vom zerstörten Grab seiner Mutter beginnt der Filmemacher eine Suche nach verbleibenden Erscheinungen, wie er selbst sagt. Eine Trauerzeremonie, ein Flickern von Erinnerung, Versuche der Wiederbelebung. Mit selbstentwickeltem 16-mm-Film scheitert er in dem Versuch, das aufzuzeichnen, was verloren ist.

Es geht um den Verlust der Mutter und den Versuch, filmisch damit umzugehen, zu verstehen, dem Unbegreiflichen Raum zu geben.

Hier kommt die Begründung der Westart Zuschauerjury, die bei der Preisverleihung stellvertretend für die gesamte Jury von Agnes Lampkin und Alexander Klein bei der Preisverleihung vorgetragen wurde:

 Begründung der Westart Zuschauerjury

Ein Sohn nimmt Abschied, ist auf Spurensuche. Zu früh ist seine Mutter gestorben. Sie gibt ihm keine Zeit mehr, Fragen zu stellen. Was weiß er schon von ihr jenseits ihrer Mutterrolle? Von ihren Träumen, Sehnsüchten, Hoffnungen. 

Was wissen wir voneinander?  Welche Erinnerungen bleiben?
Ein sehr persönlicher Film. Zutiefst berührend. Experimentell. 
Das 16 Millimeter Filmmaterial zersetzt sich wie ein kranker Körper. Die Bilder verblassen, lösen sich auf.

Uns berühren die Auseinandersetzung mit Trauer, die einfachen Worte, die visuelle Gestaltung, der Soundtrack, die Idee.

Deshalb geht der WDR Westart Preis 2025 an…

„ghosting mother“ von Bernard Mescherowsky

Herzlichen Glückwunsch!