Auf dem Filmfestival Schleswig-Holstein wurde "Schnee von gestern" mit dem Hauptpreis für einen langen Dokumentarfilm ausgezeichnet. Die Jury lobte, wie sich die Regisseurin "auf ihrer Recherche der eigenen Familiengeschichte selbst aussetzt und trotz tiefer Verwundungen unbestechlich um die Distanz, die allen Protagonisten gerecht wird, kämpft."
Dokumentarfilmerin Yael Reuveny am Grab ihres Großonkels in Schlieben.
Beim Jüdischen Filmfestival Berlin & Potsdam 2014 erhält die Autorin Yael Reuveny für "Schnee von gestern" den Gershon-Klein-Filmpreis für den besten deutschen Dokumentarfilm mit jüdischer Thematik.
Yael Reuveny erzählt in ihrem Film eine unglaubliche Familiengeschichte zwischen Israel und Deutschland. Feiv'ke Schwarz, ein Jude aus Wilna, wurde am Kriegsende ermordet. Zumindest glaubte das seine später in Israel lebende Schwester, eine Shoa-Überlebende. So erzählte sie es auch ihren Kindern und Enkeln.
Doch tatsächlich überlebte Feiv'ke das KZ Buchenwald, heiratete nach dem Krieg in einer ostdeutschen Kleinstadt eine Deutsche, gründete eine Familie und lebte als normaler DDR-Bürger. Seine Schwester kontaktierte er nie.
Viele Jahre später begibt sich die Regisseurin Yael Reuveny auf die Spur ihres Großonkels Feiv'ke, der sich in Peter umbenannte. Sie deckt die Wahrheit hinter der Familienlegende auf und stößt dabei auf Verdrängung und Skepsis. Doch sie lernt auch ihre neue deutsche Familie kennen, die ihrerseits mit sehr gemischten Gefühlen auf die neuen Seiten der Geschichte von Feiv’ke/Peter reagiert. Ein anrührender Film über eine kaum vorstellbare Familienzusammenführung.
"Schnee von gestern" hat bereits den Best Documentary Award auf dem Haifa Film Festival, den DEFA Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem Festival DOK Leipzig und den Dialogue Award auf dem Festival Cottbus gewonnen. Der Kinostart in Deutschland ist am 10. April.