- Herr Rehmsen, was reizt Sie daran, das Wirtschaftsmagazin markt zu moderieren? Verbinden Sie damit auch persönliche Anliegen?
Wenn ich morgens Brötchen kaufe, ist das Nachfrage. Die Butter ist ein Stück europäischer Binnenmarkt, mein Kaffee ist Globalisierung - Wirtschaft ist überall. Und ich als Verbraucher bin mittendrin. markt war schon früher für mich als Zuschauer in dieser Wirtschafts- und Verbraucherwelt ein Kompass. Jetzt bin ich froh, dass ich als Moderator selbst beim „Einnorden“ behilflich sein kann.
- Wie stellen Sie sich Ihr Publikum vor?
Ich stelle mir meine Nachbarn vor, meine Freunde, meine Verwandtschaft - Menschen, die an komplizierten Handytarifen verzweifeln, die sich über günstige Darlehen freuen oder nicht wissen, wie der Emissionshandel funktioniert. markt-Zuschauer sind ganz normale Leute, vielleicht ein bisschen interessierter und aufgeschlossener als der Durchschnitt.
- Sind Sie der Mann für Wirtschaftsfragen?
Ich bin kein Börsenguru, kein Fernsehbanker und auch kein Theoretiker. Wirtschaft ist für mich ein Katalog spannender Fragen, auf die wir in markt Antworten suchen: Warum werden Hotelhandtücher aus Köln in Polen gewaschen? Warum gibt es so viele unterschiedliche Staubsaugerbeutel? Stimmt es, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn wir alle länger arbeiten statt kürzer? Oder was kommt von der Gesundheitsreform in einer Arztpraxis im sozialen Brennpunkt von Gelsenkirchen an? In diesem Sinne bin ich der Mann für Wirtschaftsfragen.
- Was waren für Sie die größten Erfolge von markt?
Zum Beispiel die Tatsache, dass wir mit die Ersten waren, die das brisante Thema "Acrylamid in Lebensmitteln" an die Öffentlichkeit gebracht haben. Aber in erster Linie sind es die kleinen, stillen Erfolge, auf die wir stolz sind: Wenn eine Zuschauerin schreibt, jetzt habe sie endlich verstanden, was es mit der Rentenreform auf sich hat. Wenn die Telefongesellschaft eine falsche Rechnung doch zurücknehmen muss. Wenn ein markt-Zuschauer am Ende doch mit einer Reklamation seiner Stereoanlage Erfolg hat, wenn ...