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Saatgut einfach ertauschen

Stand: 04.11.2022, 08:55 Uhr

Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner kennen es: Saatgut kann man eigentlich nie genug haben! Besonders günstig gibt es die Winzlinge zum Beispiel bei Saatguttausch-Aktionen.

Ein Großteil des Gemüses im Garten und auf dem Balkon ist abgeerntet, die letzten Blumen fangen langsam an zu verblühen. Aber jeder Hobby-Gärtner, jede Naturliebhaberin weiß: Nach dem Gartenjahr ist vor dem Gartenjahr!

Wer will, kann sich jetzt schon einmal Gedanken darüber machen, wie Garten und Balkon im kommenden Jahr aussehen sollen. Welche Blumen sollen blühen? Welches Gemüse soll wachsen? Ganz entscheidend für die Gartengestaltung: das passende Saatgut.

Saatguttausch – regional und online

Wer das nicht zwangsläufig kaufen möchte, kann sich auch Samen von Blumen, Kräutern und Gemüse ertauschen. Dazu kann man zum Beispiel zu Saatguttauschbörsen gehen, aber auch in den Sozialen Netzwerken werden regelmäßig Saatguttausch-Aktionen organisiert. Eine gute Alternative, wenn man selbst keine Börse bei sich in der Nähe hat.

Viel getauscht wird zum Beispiel bei Instagram. Hobbygärtner schicken den Organisatoren per Post ihr Saatgut, dass sie in der Gartensaison gewonnen haben und bekommen dafür dann Saatgut von anderen Gärtnern zurückgeschickt. Dadurch lernt man oft neue Sorte und manchmal sogar ganz neue Pflanzen kennen. Der Tausch sorgt für mehr Vielfalt im eigenen Garten.

Auf samenfeste Sorten achten

Außerdem hat man selbst häufig von einer Sorte viel zu viele Samen gewonnen, um sie alle selbst auszusäen und kann so mit anderen Menschen teilen. Wichtig dabei: Getauscht werden sollte immer nur Saatgut von samenfesten Sorten. Also Sorten, bei denen auch Pflanzen der nächsten Generationen wieder genau die gleichen Eigenschaften haben wie ihre Mutterpflanze. Aus ihnen lässt sich jedes Jahr verlässlich neues Saatgut gewinnen.

Außerdem sollte das Saatgut im Idealfall "verhütet" sein. Will man von einer Pflanze Saatgut gewinnen, sollte man bei einzelnen Blüten darauf achten, dass sie nicht von einer Biene angeflogen oder durch den Wind bestäubt werden können. Das geht zum Beispiel, indem man über eine Blüte ein Organza-Säckchen stülpt. Den Job der Biene kann man dann zum Beispiel mit einem Pinsel selbst übernehmen.

So verhindert man, dass sich einzelne Gemüsesorten miteinander verkreuzen. Zum Beispiel verschiedene Chili-Sorten. Aus diesen "verhüteten" Früchten wird dann später das Saatgut für sich selbst und den Tausch gewonnen.

Saatgut richtig lagern

Wie lange sich Saatgut hält, ist von Art zu Art unterschiedlich. Während sich die Samen von Zwiebelgewächsen nur etwa zwei bis drei Jahre halten, können zum Beispiel Tomatensamen je nach Sorte bis zu zehn Jahre keimfähig bleiben. Um vom ertauschten und auch vom selbstgewonnenen Saatgut so lange wie möglich etwas zu haben, sollte man darauf achten, dass die Samen kühl, trocken und dunkel gelagert werden.