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WDR-5-Stadtgespräch: Vermittlungsversuche im Seilbahnstreit

Stand: 03.05.2019, 09:58 Uhr

Die Lösung fast aller Verkehrsprobleme heißt in NRW anscheinend: eine Seilbahn bauen! In Wuppertal sind die Pläne zu einer Seilbahn schon fast fertig. Im Stadtgespräch bei WDR 5 haben am Donnerstagabend (02.05.2019) erneut Gegner und Befürworter ihre Argumente ausgetauscht.

Von Helge Rosenkranz

Drei Stationen, fast drei Kilometer Länge, 3.500 Fahrgäste pro Stunde und Fahrtrichtung. Diese Fakten zur geplanten Seilbahn in Wuppertal kennen viele Anwohner, Kritiker, Seilbahn-Befürworter und Experten. Fast 100 Millionen Euro kostet die Kabinenseilbahn. Für die Gegner des Vorhabens viel zu viel Geld.

Diskussion um Landesförderung

Die Wuppertaler Stadtwerke WSW verweisen als möglicher Betreiber immer darauf, dass das Land den größten Teil zahlt - wenn die Seilbahn in den öffentlichen Nahverkehr integriert wird. Das betonte gestern erneut der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Dietmar Bell. Einen Vorteil für den Verkehr in Wuppertal und für das Image der Stadt sehen auch viele Wuppertaler, die sich eine Seilbahn wünschen. Eine neue Vision in der Stadt, in der immerhin die einzigartige Schwebebahn gebaut wurde. Auch das wurde am Donnerstagabend häufiger genannt.

Seilbahn muss in den Gesamtverkehr passen

Der Verkehrsexperte Oscar Reutter vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie ordnete gestern Abend die Vor- und Nachteile von Seilbahnen ein: Denn die machten nur Sinn, wenn sie das System Öffentlicher Nahverkehr insgesamt verbessern. Weitere Projekte landesweit: In Köln wünschen sich die Stadtplaner eine Seilbahn mit 21 Stationen im Zick-Zack-Kurs über den Rhein. In Bonn könnte eine Seilbahn von den Uni-Kliniken auf dem Venusberg bis nach Bonn-Beuel führen. Doch auch dort gibt es Widerspruch: Vor allem der drohende Kahlschlag im innerstädtischen Grün macht vielen Sorgen.

Wuppertaler Pläne landesweit vorn

Die Wuppertaler Pläne sind schon weit auf dem Weg. Bald könnte ein Antrag für Fördergelder beim Land liegen. Doch zunächst haben die Wuppertaler selbst das Wort: Per Briefwahl können sie in diesen Wochen abstimmen, ob sie eine Seilbahn wirklich haben wollen oder nicht.