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Im Bergischen Land fehlen Kita-Plätze

Stand: 13.03.2019, 13:49 Uhr

  • Im Bergischen fehlen viele Kita-Plätze
  • Bedarf wächst weiter
  • Zu wenige Erzieher

Von Petra Dierks

Eltern im Bergischen Land suchen verzweifelt nach einem Platz in einer Kindertagesstätte. Sie wissen nicht, wie sie ihre Kinder ab August betreuen sollen. Allein im Bergischen Land fehlen nach WDR-Recherchen tausende Plätze.

Rechtsanspruch auf U3-Betreuung

Viele Kitas haben schon mehr Kinder aufgenommen als Plätze vorhanden sind. Und selbst wenn der Platz da ist: Es fehlen Erzieherinnen und Erzieher. Auch die Anzahl der Betreuungsstunden hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Waren vor wenigen Jahren 25 oder 35 Stunden Betreuung in der Woche die Regel, brauchen viele Familien jetzt eine Betreuung für 45 Stunden - genau diese Plätze sind rar.

Seit 2013 gibt es einen Rechtsanspruch auf Betreuung auch für Kinder unter drei Jahren. Doch selbst wer sich mit der Geburt des Kindes um einen Kita-Platz bemüht, hat keine Garantie. Zwar schaffen viele Städte mehr Platz, bauen Kitas aus- oder neu, dennoch kommen sie mit ihrem Angebot nicht hinterher.

Platz- und Personalmangel

In manchen Städten ist die Situation so angespannt, dass aus der Not heraus Extremsituationen entstehen, wie zum Beispiel in Wermelskirchen. Dort war im Sommer 2017 eine Einrichtung geschlossen worden. Der Träger, die AWO, war in eine finanzielle Schieflage geraten. Die Stadt selbst wollte nicht als Träger einspringen. Damals hieß es, es gebe keinen Bedarf.

Der Irrtum zeigte sich ein halbes Jahr später: Über 200 Plätze fehlten im März 2018. Im Sommer eröffnete die Kita neu - diesmal unter städtischer Trägerschaft und mit drei statt zuvor zwei Gruppen. In den Jugendämtern der Region herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Man arbeite an mehr Platz und suche nach qualifiziertem Personal. Doch eine schnelle Entspannung ist aktuell nicht in Sicht.