Dahlien sind klassische Bauerngartenpflanzen. Sie stammen ursprünglich aus Mexiko und sind nicht winterhart. Das ist der Grund, weshalb man Dahlien traditionell im Herbst vor dem Frost ausgräbt und die Knollen trocken und kühl überwintert.
Wenn die Frostgefahr im Frühjahr vorbei ist, werden sie wieder eingegraben. Die Knollen sollten beim Einpflanzen mit wenig Erde überdeckt - und mit Kompost und Hornspänen überstreut werden. Sie brauchen viele Nährstoffe, einen sonnigen Standort und ausreichend Feuchtigkeit.
Dahlien aus Stecklingen
Inzwischen gibt es Dahlien jedes Jahr in Töpfen zu kaufen - sie sind nicht aus einer Knolle gewachsen, sondern werden von Züchtern traditionell über Stecklinge vermehrt. Dadurch ist ein preiswerter Saisonmassenartikel entstanden.
Aus einer Knolle können so sehr schnell viele Stecklinge und damit neue Knollen für den Verkauf im nächsten Jahr gewonnen werden. Der Steckling bildet bereits im ersten Jahr eine große Knolle. Die traditionell großen Blüten werden aber nach wie vor direkt über die Knollen gezogen.
Aussaat von Dahlien
Dahlien können außerdem über Saatgut ausgesät werden. April/Mai ist die ideale Zeit dafür. Einfach in ein Saatbeet oder in Töpfe mit Aussaaterde säen. Sobald die Keimung erfolgt, muss man die zarten Pflänzchen vor Kälte zu schützen.
Etwa 20 Wochen nach der Aussaat kann man mit der ersten Blüte rechnen. Wer Dahlien mit offenen Blüten zur Samenreife kommen lässt, kann auch selber Saatgut sammeln und im nächsten Jahr die Aussaat versuchen.
Dazu muss man jedoch wissen, dass vereinzelte Dahlien-Sorten bis zu 64 Chromosomen-Paare besitzen. Dadurch ensteht eine sehr hohe Anzahl an möglichen Kombinationen (2⁶⁴), was es sehr schwierig macht, besonders schöne Dahlien durch eigenes Saatgut zu ziehen.
Dahlien stützen
Im Sommer sollte man Dahlien mit einem Bambusstab o.ä. stützen, da viele Sorten sehr hoch wachsen und leicht brechen können. Am besten schon gleich beim Einpflanzen einen Stab in die Erde stecken, dann spießt man die Knolle nicht versehentlich auf.
Pinzieren für mehr Blüten
Um die Dahlien zu mehr Blütenbildung anzuregen, sollte man sie im Frühsommer pinzieren:
Sobald die Triebe eine Größe von 20-30 cm erlangt haben, schneidet man den Haupttrieb direkt über einer Blattpaarung ab. So bilden die Dahlien unterhalb des Schnittes weitere Triebe und somit auch mehr Blütenknospen.
Die Dahlien werden durch den Schnitt üppiger im Wachstum und deutlich stabiler. Das Pinzieren kann im Sommer noch einmal wiederholt werden. Außerdem sollten verblühte Blüten regelmäßig entfernt werden, dann blühen die Dahlien länger.
Tipps gegen Fressfeinde
Im Beet sind Schnecken und Wühlmäuse die bekanntesten Fressfeinde der Dahlien. Wer Dahlien noch traditionell als Knollen im Frühjahr in den Boden setzt, kann sie in kleine Drahtkörbchen pflanzen, damit keine Wühlmäuse herankommen.
Bei Schnecken empfiehlt es sich, die Dahlien vorzuziehen, sodass sie den Schleimern im Beet davon wachsen.
Tipps gegen Mehltau bei Balkon-Dahlien
Die sehr kompakt wachsenden kleinen Balkon-Dahlien sind anfällig für Mehltau. Der echte Mehltau ist gut zu erkennen durch einen weißen Belag auf den Blättern. Das ist der Unterschied zum falschen Mehltau, der von der Unterseite angreift und in den Blättern sitzt.
Viele verwenden Schwefel, um den Mehltau loszuwerden, das ist allerdings nicht unproblematisch. Es gibt auch schonende Alternativen, wie Milch oder Backpulver in Wasser gelöst:
Roh- oder Vollmilch mit Wasser im Verhältnis 1:8 mischen und damit die betroffenen Pflanzen mehrmals die Woche besprühen. Hilfreich ist auch eine Spritzung mit einer Mischung aus 1 Päckchen Backpulver, 20 ml Rapsöl und 2 l Wasser.
Auch andere Hausmittel, wie Knoblauchsud können hilfreich sein. Ein luftiger Standort und genügend Abstand zwischen den Pflanzen verhindert zudem die Ausbreitung von Mehltau und Grauschimmel.