Frank Busemann 1996 jubelt auf dem Siegerpodest

Zwischen Triumph und Trauer – 1996

Stand: 28.02.2022, 16:27 Uhr

Das Jahr 1996: Ganz große Träume wurden wahr. Vor allem im Sport! Borussia Dortmund verteidigte den Titel und wurde bereits am vorletzten Spieltag Deutscher Meister. Kurz drauf schoss Oliver Bierhoff, der in Essen aufgewachsen war, das deutsche Nationalteam mit seinem unvergesslichen Golden Goal zum Europameister. Und Leichtathlet Frank Busemann holte in Atlanta olympisches Silber.

Eine unglaubliche Geschichte: Eigentlich wollte der gebürtige Recklinghäuser eine Ausbildung zum Bankkaufmann machen, doch dann kam alles ganz anders. Sechs Wochen vor den Olympischen Spielen qualifizierte sich der damals 21jährige Newcomer ganz überraschend für Atlanta. Hier erlebte er zwei Tage, die sein Leben komplett auf den Kopf stellten: Trotz einer schweren Verletzung am Fuß, die er sich während des Wettkamps zugezogen hatte, gewann er Silber und wurde auch noch zum Sportler des Jahres gewählt.

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Alles super?

Foto aus dem Film: Veronika Ferres sitzt auf einem Sofa, zwei Kinder schmiegen sich an sie, alle lachen.

Super-Rolle: Als "Superweib" feierte Veronika Ferres einen bundesweiten Triumph.

Bestsellerautorin Hera Lind, Starproduzent Bernd Eichinger, Erfolgsregisseur Sönke Wortmann: Mit dem Team wurde "Das Superweib" mit Veronica Ferres in ihrer ersten großen Hauptrolle ein Triumph.

Hartmut Hellweg war mit Peacock auf der Überholspur. Das Unternehmen in der Nähe von Paderborn stellte Computer her und vertrieb sie. Die Geräte mit dem Pfauen-Logo eroberten vom kleinen Wünneberg-Haaren die Welt. Was mit 12 Mitarbeitern begann, wurde zu einem riesigen Imperium.

Foto aus den 90er Jahren: Ein Mann sitzt am Schreibtisch, hält einen Spielzeug-Pfau in der Hand

Aus Ostwestfalen auf den Weltmarkt: Peacock-Chef Hartmut Hellweg verlor dabei etwas den Überblick.

Bald stieg der Umsatz auf 1,4 Milliarden Euro und Peacock wurde zu einem der größten Computerhersteller Deutschlands, in jedem europäischen Land gab es eine Zweigstelle. Hartmut Hellweg verlor dabei den Überblick, Peacock war zu schnell gewachsen und wurde schließlich an die Metro verkauft.

Das Drama von Düsseldorf

Ein Mann sitzend, lächelt, im Hintergrund eine Flughafenhalle

Glück im Unglück: Als das Feuer im Düsseldorfer Flughafen ausbrach, wurde Christian Reiling in einer Lounge eingeschlossen. Sein Mobiltelefon rettete ihn.

Der Coesfelder Christian Reiling schloss am 11. April in Düsseldorf überraschend einen Millionendeal ab. Nach einem festlichen Mittagessen war er viel zu früh am Düsseldorfer Flughafen und arbeitete darum in der Lufthansa Lounge an einem Vertrag. Nachdem er kurz auf Toilette war, kam er in die verwaiste Lounge zurück. Dort war die Tür zugefallen und ließ sich nicht mehr öffnen. Christian Reiling war gefangen. Mit seinem Mobiltelefon konnte er Hilfe holen und wurde nach 45 Minuten, in denen er um sein Leben kämpft befreit. Er hatte Glück, 17 Menschen dagegen starben bei dem Schwelbrand.

Erzählt wird der Film von Kabarettist Manes Meckenstock. 1996 gehörte er als Außenreporter zur Crew der WDR-Sendung "Zimmer frei". Die ging in dem Jahr als Lückenfüller in der Sommerpause an den Start und wurde ein Quotenhit und Dauerbrenner: 20 Jahre lang wurde sie von Christine Westermann und Götz Alsmann moderiert.

Ein Film von Kathrin Schwiering
Redaktion: Barbara Schmitz