Guildo Horn singend auf einer Showbühne

Mit Nussecken zum ESC - 1998

Stand: 28.02.2022, 16:38 Uhr

Das Jahr 1998 brachte einige Veränderungen: Ein Grüner Polizeipräsident musste gegen Atomkraft-Gegner vorgehen. Die Kelly Family zog um. Und Guildo Horn brachte Nussecken und den Schlager zum ESC.

Guildo Horn, der „Meister“ mobilisierte Tausende, zum Public Viewing. Mit seinem Auftritt leitete der Wahlkölner beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ ein neues Zeitalter ein. Von der Domstadt aus schwappte der Schlager-Hype schließlich über ganz Deutschland. Und alle waren im Guildo-Rausch.

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Bargeld gegen Schloss

Die Kelly Family musiziert auf dem Balkon von Schloss Gymnich.

Schlossmusik: Die Kelly Family kaufte Schloss Gymnich und gab erst einmal ein Ständchen.

Die Kelly-Family ehrte den Pfennig. Bei einer Zwangsversteigerung des Schlosses Gymnich bekamen sie den Zuschlag, und Patriarch Daniel Jerome Kelly packte als Anzahlung gleich 1,3 Millionen Mark in bar auf den Tisch, ein Zehntel des Gesamtpreises. Das Schloss diente einst als Gästehaus der Bundesregierung, die Queen und US-Präsident Nixon hatten dort übernachtet. Nun hatte Schloss Gymnich neue Besitzer, und Erftstadt erlebte einen Ansturm von Kelly-Anhängern, von denen manche sogar in den Vorgärten der Anwohner campierten.

Grüne gegen Grüne

Polizisten tragen Demonstranten von den Gleisen

Ungewohnt: Der grüne Polizeipräsident Hubert Wimber musste sich mit Castor-Gegnern auseinandersetzen.

Mit Protest-Camps musste sich Hubert Wimber beschäftigen: Atommülltransporte ins westfälische Ahaus mobilisierte tausende Atomkraftgegner. Als Deutschlands erster grüner Polizeipräsident musste Wimber mit mehreren tausend Polizisten die Atomkraftgegner im westfälischen Ahaus in Schach halten – sehr zum Ärger mancher seiner Parteifreunde.

Grippe statt Gold

Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko bei einer Pressekonferenz hält sich ein Taschentuch vor die Nase

Aus der Traum: Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko konnte wegen einer Grippe nicht bei den Olympischen Winterspielen starten.

Jubel hatte sich auch Tanja Szewczenko erhofft. Anderthalb Jahre hatte die Eiskunstläuferin aus Düsseldorf wegen einer teils lebensbedrohlichen Krankheit pausiert. Jetzt meldete sie sich zurück, wurde deutsche Meisterin und die große Medaillenhoffnung bei den Olympischen Spielen 1998. Aber dann platzte der Traum. Statt in Nagano aufs Eis zu gehen, lag sie mit Grippe im Bett.  

Erzählt wird der Film von Mariele Millowitsch. Sie feierte mit den beliebten Serien "Nikola" und "Girlfriends" große Erfolge - für "Nikola" bekam sie 1998 sogar einen "Grimme-Preis"!

Ein Film von Simone Schillinger
Redaktion: Thomas Kamp