- Sendehinweis: Heimatflimmern | 26. März 2021, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
Er liegt 1.000 Meter in der Tiefe. Ein Schatz, der in Nordrhein-Westfalen für Reichtum gesorgt hat. Riesige Salzwelten. Tag für Tag werden Tonnen abgebaut und verarbeitet. 250 Millionen Jahre schon liegt der Rohstoff in den Erdschichten am Niederrhein. Salz ist Lebens- und Heilmittel – und prägt weite Teile des Landes.
In der niederrheinischen Salzpfanne arbeiten Bergleute und Sprengmeister in der Tiefe bei 40 Grad Hitze. Alle paar Minuten fördern sie eine ganze LKW-Ladung Steinsalz an die Oberfläche. Daraus werden Speisesalz, Pharmaprodukte oder Auftausalz produziert.
Reich durch Salz: Die Fachwerkhäuser in Bad Salzuflen zeugen von Wohlstand.
Weiter östlich in Westfalen kommt ein ganz anderer Salzschatz aus der Erde: Sole, salziges Wasser. Städte wie Bad Salzuflen sind so erst zur Blüte gelangt, Salzsieder-Städte. Denn die Salzufler lebten schon immer von der Salzproduktion. Seit 1818 wurde die Thermal-Sole wurde auch für Bäder angewendet.
Ein Anziehungspunkt: Bad Salzuflens Themalbad.
Das Gradierwerk ist schon 1770 gebaut worden und seither das Wahrzeichen der Stadt. Hier fließt die Sole herunter, zerstäubt zu feinstem Nebel. Ein perfektes Meeresklima mitten in Westfalen. In den frühen Salzsieder-Zeiten diente das Gradierwerk der Salzproduktion, heute ausschließlich Klima und Gesundheit.
Salzbergwerk Borth: In 500 bis 1.000 Meter Tiefe wird hier das "weiße Gold" gefördert.
In Borth bei Rheinberg wird seit rund 100 Jahren Steinsalz abgebaut, in einem der größten Salzbergwerke Europas. Das Gebiet zwischen Wesel, Rheinberg und Xanten hat sich dadurch verändert. Manche Bewohner merken das an ihren Häusern und Straßen.
Kurorte wie Bad Salzuflen stehen heute vor großen Herausforderungen: Neue Konzepte sind nötig, um als Solebad und Gesundheitsort zukunftsfähig zu bleiben. In Bad Salzuflen haben sie den Kurpark modernisiert und das klassische Kurangebot um sportliche und naturnahe Angebote ergänzt. Und es gibt nach 80 Jahren auch wieder Salz in eigener Herstellung: Feinstes Salzufler Sole-Speisesalz – mittlerweile sogar in vier Geschmacksrichtungen.
Ein Film von Marika Liebsch
Redaktion: Barbara Schmitz und Adrian Lehnigk