- Sendehinweis: Heimatflimmern | 3. Januar 2025, 21.00 - 21.45 Uhr | WDR
Die dritthöchste Kirche der Welt, das beliebteste Bauwerk Deutschlands, machtvolle Kulisse für Könige, Popstars und Demonstranten – das alles ist der Kölner Dom. Doch der Glanz bringt auch eine Bürde mit sich. Denn der Dom ist ein verletzlicher Riese.
Der Dreikönigenschrein: das Allerheiligste der Kathedrale. Lange bevor der gotische Dom stand, pilgerten die Menschen schon hierher.
Seine Schätze haben die Stadt erst groß gemacht und bis heute ist der Dom ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: 20.000 Menschen besuchen ihn am Tag, er wird im Karneval besungen, Produkte vom Flaschenöffner bis zur Plätzchenform werden mit seiner Silhouette beworben.
Garant für Schlagzeilen
Ein so machtvolles und unverkennbares Symbol wird auch als Garant für Schlagzeilen genutzt: Umweltaktivisten ketten sich am Turmgerüst fest, eine feministische Aktivistin zieht sich im Weihnachtsgottesdienst aus, Skater und Artisten nutzen die Domplatte für ihre Auftritte.
Ein Publikumsmagnet: Wenn die Sonne durch das nach Süden ausgerichtete"Richterfenster" flutet, dann leuchten 11.263 Farbquadrate in 72 Farben.
Der Dom ist Kulisse für Staatsoberhäupter und Weltstars, er ist Party- und Eventzone und gerät dabei immer wieder auch in Gefahr: am augenfälligsten in der Silvesternacht 2015, aber auch ganz alltäglich durch Rowdies, Wildpinkler und Witterungsschäden. Rund 20.000 Euro verschlingt allein der Erhalt jeden Tag.
Legendärer Einbruch
Sogar Einbrüche hat es immer wieder gegeben – am spektakulärsten war der Domschatzraub 1975, von dem im Film die ehemalige Kölner Staatsanwältin Maria-Therese Mösch berichtet.
In heikler Nachbarschaft: Kölner Dom und Kölner Hauptbahnhof, hier bei Nacht.
Der Dom ist weit mehr als nur ein katholisches Gotteshaus. Deshalb ist er im Laufe seiner Geschichte auch immer wieder vereinnahmt worden: politisch, kommerziell, gesellschaftlich. Wie der verletzliche Riese trotzdem seine Würde bewahrt, davon erzählt die Dokumentation "Geheimnis Kölner Dom".
Ein Film von Luzia Schmid und Rüdiger Heimlich
Redaktion: Thomas Kamp