- Sendehinweis: Heimatflimmern | 25. Januar 2019, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
Wir blicken zurück auf das Jahr 1979, ein Jahr voller Veränderungen, ob im Alltag, in der Politik oder in der Musik. 40 Jahre später macht vieles, was 1979 begann, plötzlich wieder Schlagzeilen - viele der Themen von damals sind heute wieder aktuell.
Musikalische Champions-League: Das Westfalenstadion war gerade groß genug für Freddie Mercury und "Queen".
Es ist vierzig Jahre her, da tourte "Queen" durch Deutschland und machte mit ihrer Riesenshow auch Halt im Dortmunder Westfalenstadion. Heute ist die Gruppe wieder in aller Munde. Gerade hat der der Film "Bohemian Rhapsody" bei den Golden Globes abgeräumt und die Kinos erobert, und "We are the Champions" ist schon lange die Sporthymne.
Das "Wort des Jahres"
Ausgelöst durch die US-amerikanische Fernsehserie "Holocaust", die im deutschen Fernsehen die Geschichte der Familie Weiss in Nazi-Deutschland erzählt, kam es zu einer großen gesellschaftlichen Diskussion über das "Dritte Reich". Und "Holocaust" wurde 1979 "Wort des Jahres".
Die Serie läuft gerade wieder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und beeindruckt eine neue Generation von Zuschauern.
Cap Anamour: ein Schiff für Vietnam
Rettete Flüchtlinge: Rupert Neudeck an Bord der Cap Anamur.
Damals war ihr Schicksal den meisten Deutschen nicht bekannt: Wer erinnert sich noch an die vietnamesischen Bootsflüchtlinge, die 1979 in Deutschland ankamen? Die "Cap Anamur" war das erste deutsche Schiff, das im Südchinesischen Meer Menschen rettete, die aus ihrer Heimat flohen. Flüchtlinge, die in der Bundesrepublik von vielen willkommen geheißen wurden und die schon längst integrierte deutsche Staatsbürger sind.
Der Anfang vom Ende
Und noch etwas begann 1979: der Ausstieg aus der Kohle. Johannes Rau, der damalige Ministerpräsident von NRW, ließ den Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet zu einem der technisch modernsten auf der Welt machen, um ihm eine Überlebenschance zu sichern.
Das ging 40 Jahre gut, doch nun musste der heutige Ministerpräsident Armin Laschet doch das Ende der Steinkohle besiegeln. Die letzte Fahrt endete im Dezember 2018.
Die TV-Soap: aus Köln ins deutsche Fernsehen
Reality aus Köln: Fred und Annemie Fußbroich auf ihrem Balkon
Aber 1979 hatte auch Lustiges zu bieten. Die Fußbroichs waren zum ersten Mal auf dem Bildschirm zu sehen. "Ein Kinderzimmer" hieß der Fernsehfilm, der die Geschichte ihres Sohnes Frank erzählt. Ein Anfang der Soaps im deutschen Fernsehen.
Der Beginn der Intendanz von Claus Peymann in Bochum bot auch alle Elemente einer TV-Soap: Er machte Theater im Theater, entließ erst einmal das halbe Ensemble und legte sich gleich mit der Stadt an. Und bescherte dem Bochumer Schauspiel eine neue Blütezeit.
Bundesgartenschau: das "sommerlange Blumenfest"
Flowerpower in Bonn: die Bundesgartenschau 1979
Die Bundesgartenschau in Bonn war mit 7,6 Millionen Besuchern ein großer Publikumserfolg. Leider aber auch viel teurer als geplant.
NDW - das steht für "Neue Deutsche Welle", und die rollte 1979 unter anderem mit Extrabreit und Nena durch den Westen.
Und noch etwas begann: Aus den vielen Protesten und Umweltbewegungen wurden die "Grünen" und der Landesverband NRW. Keine Eintagsfliege, wenn man auf die derzeitigen Umfragen schaut.
Ein Film von Lukas Hoffmann
Erzählt von Thorsten Schorn
Redaktion: Barbara Schmitz