Ein altes Schild mit der Aufschrift Stets frisch gerösteter Kaffee

Das schwarze Gold – Die Kaffeemacher aus NRW

Stand: 11.01.2021, 16:38 Uhr

NRW ist ein Kaffeeland: Nirgendwo sonst ist die Dichte an Röstereien größer als hier. In jeder Stadt sind in den vergangenen Jahren unzählige kleine Betriebe entstanden. Oft gibt es hier zu den duftenden Bohnen oder der frischgebrühten Tasse das gute Gewissen gleich mit dazu, weil der Kaffee nachhaltig produziert und die Erzeuger fair bezahlt wurden.

Die Dokumentation ist eine Kaffee-Reise durch NRW. Sie führt unter anderem nach Münster, wo eine zweimalige Deutsche Barista-Meisterin nicht nur hervorragenden Kaffee in die Tasse bringt, sondern ihre Gäste auch in der hohen Kunst der Zubereitung unterrichtet. Es geht nach Minden, wo Melitta seit 1929 Kaffeefilter produziert. Erfunden 1908 von Melitta Bentz, erlebt die Filtertüte gerade wieder einen echten Aufschwung, denn Kaffee-Experten schwören auf die Tasse perfekt zubereiteten Filterkaffee.

Ein Mann beugt sich dicht über Kaffeetassen

Feine Unterschiede: Kaffeeröster Benedikt Heitmann probiert sich durch verschiedene Kaffees.

Von NRW in die ganze Welt

Ein "heimlicher" Weltmarktführer sitzt am Niederrhein. Das Familien-Unternehmen Probat in Emmerich liefert Kaffeeröstmaschinen in die ganze Welt. Schätzungsweise jede zweite Tasse Kaffee stammt aus einer ihrer Anlagen. Ob fünf Kilo oder sechs Tonnen pro Stunde, für jeden gibt es die passende Maschine.

Auch Zassenhaus in Solingen profitiert vom Kaffee-Boom. Als einzige übriggebliebene Manufaktur für Kaffeemühlen stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz - jetzt erleben die Handmühlen eine Renaissance und in Internetforen wird lebhaft über Modelle und Mahlgrade diskutiert.

Drei moderne Kaffeemühlen aus Holz

Echte Handarbeit: Kaffeemühlen sind wieder gefragt.

In Mülheim und Ketsch schauen wir bei Aldi hinter die Kulissen. Das Unternehmen betreibt eine der drei größten Röstereien Deutschlands, Kaffee ist das einzige Produkt, das Aldi selbst herstellt.

Kaffee verbindet

Wir haben Menschen in NRW getroffen, die ihre Kaffee-Leidenschaft zum Beruf gemacht haben - wie Claudia Lüpken, die mit ihrem Coffeebike mehrmals die Woche durch das Ruhrgebiet radelt, um frischen Kaffee zu verkaufen. Die ehemalige Handelsvertreterin hat ihren alten Job gekündigt, um ihr Leben dem Kaffee und dem Kontakt mit den Menschen zu widmen.

Eine Frau steht mit Kunden an ihrem mobilen Fahrrad-Café

Kaffee mit Plausch: Claudia Lüpken bringt mit ihrem Coffeebike den Kaffee zu den Menschen.

Auch Ruth Erdmann und Andreas Mitzner treibt die Liebe zum Kaffee. Mit viel Kreativität und Eigenarbeit bauen sie ein altes Restaurant zum coolen Trendcafé um.

Aber in NRW gab es auch eine ganz andere Seite des Kaffee-Handels: Kurz nach dem Krieg war die Eifel das Zentrum des Kaffeeschmuggels, der vielen Menschen an der Grenze das Überleben sicherte. Einer der erfolgreichsten Schmuggler an der Aachener Kaffeefront erzählt über sein gefährliches Leben in den Gründerjahren von Nordrhein-Westfalen, als der Kaffee noch als "schwarzes Gold" eine eigene Währung war.

Ein Film von Constanze Klaue und Lothar Schröder
Redaktion: Monika Pohl