Nachtaufnahme einer Lichtskulptur in Form einer Achterbahn

NRW bei Nacht - Ein TV-Event

Stand: 24.11.2016, 08:06 Uhr

Die WDR-Doku "NRW bei Nacht" zeigt in opulenten Bildern das andere Gesicht eines Landes. Der Regisseur und Produzent Jörg Siepmann im Interview: "Viele Zuschauer werden sich wundern, was in NRW auch nach Feierabend noch alles passiert, während sie schlafen."

Nach "NRW von oben" und "NRW von unten" haben Sie jetzt "NRW bei Nacht" für den WDR produziert. Worauf dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer besonders freuen?

Jörg Siepmann: Unser Film lädt zum Staunen und Entdecken ein. Die Nacht verleiht Städten, Industrien, Landschaften eine ganz eigene Anmutung. Sie taucht vieles in Dunkelheit, hebt anderes mit ihrem Licht aber auch spektakulär und völlig verwandelt hervor, zum Beispiel Flughäfen, Chem-Parks oder Braunkohlenbagger. Da entsteht plötzlich eine ganz andere Landkarte von NRW. Manche Orte und Events sind überhaupt nur für die Nacht gemacht. Unsere Bilder von Crange oder den Kölner Lichtern zeigen die Kirmes und das Feuerwerk als ganz eigene Galaxien aus Licht und Bewegung. Städte wie Essen, Dortmund oder Köln inszenieren sich abends mit ihren Lichtinstallationen. Aber wir erzählen auch die Geschichte einer Nacht. Viele Zuschauer werden sich wundern, was in NRW auch nach Feierabend noch alles passiert, während sie schlafen.

"NRW bei Nacht" lebt von spektakulären Bildern, die erst durch den technischen Fortschritt möglich wurden. Was genau ist neu und exklusiv?

Jörg Siepmann: Hochlichtempfindliche Kameras, die mehr sehen als das menschliche Auge und erstmals von Drohnen geflogen werden konnten, ermöglichen uns das Land in ganz neuem Licht zu zeigen. Normalerweise ist es nicht gestattet, nach Sonnenuntergang mit Drohnen zu fliegen. Uns ist es gelungen, die Behörden davon zu überzeugen, dass bei entsprechender Vorbereitung, Sicherung und Erfahrung, Flüge bei Dunkelheit durchaus gefahrlos möglich sind. In dieser Kombination können wir erstmals in ganz neue Bilderwelten eintauchen.

Was waren für Sie als Regisseur und Produzent besonders beeindruckende Momente bei den Dreharbeiten?

Jörg Siepmann: Es sind die Gegensätze, die die Dreharbeiten so aufregend gemacht haben. Der Flug mit einer Cessna bei offenen Fenster, in einer eiskalten und glasklaren Winternacht über das bis zum Horizont leuchtende Ruhrgebiet ist wirklich wahnsinnig beeindruckend. Hier leuchtet dann über Essen fast alles wie in Las Vegas. Auf der anderen Seite ist auch die totale Dunkelheit in der Eifel ein echtes Highlight. Wir sahen die Hand kaum vor Augen und das Auge gewöhnt sich erst sehr langsam an das Schwarz. Wenn dann im Monitor hinter dem scheinbar unendlichen Schwarz des Waldes sogar jeder einzelne Stern sichtbar wird, ist das mindestens genauso schön!