Akkustaubsauger und die kabellose Freiheit: Welche Geräte überzeugen?

Der Haushaltscheck 05.01.2024 44:15 Min. UT Verfügbar bis 05.01.2025 WDR

Der Haushalts-Check mit Yvonne Willicks

Akkustaubsauger und die kabellose Freiheit – Welche Geräte überzeugen?

Stand: 04.01.2024, 12:00 Uhr

Ein Handgriff und der Staub ist passé – Akkustaubsauger sind praktisch und modern! Können diese mit der Saugleistung des klassischen Kabelstaubsaugers mithalten? Ab wann lohnen sich Akkusauger und gibt es ein Gerät, das beides kann – flexibel und saugstark? Yvonne Willicks findet es heraus!

Von Karolin Huhn

Akkustaubsauger im Vergleich

Das Bild zeigt verschiedene Akkustaubsauger im Test

Akkustaubsauger erobern den Staubsaugermarkt – mehr als 3 Millionen Geräte wurden allein 2021 in Deutschland verkauft. Die neue Technik hat ihren Preis. Nach Stiftung Warentest müssen Verbraucher:innen mindestens 600 für ein gutes Akkugerät ausgeben. Einen guten Bodenstaubsauger erhalten Sie dagegen bereits für 200 . Wir haben uns drei Akkustaubsauger aus unterschiedlichen Preisklassen genauer angeschaut und sie einem Alltagscheck unterzogen:

ROWENTA RH6838

ROWENTA RH6838 (TC 10:24):

Das Bild zeigt den Rowenta Akkustaubsauger

Das günstige Modell mit 179,99 Euro (UVP: 319,99 ) ist bedienerfreundlich und überzeugt mit integrierten Möbelbürsten, die das Staubsaugen auch ohne zusätzliches Zubehör erleichtern. Im Vergleich zu den anderen Produkten im Test macht der Sauger allerdings nicht den wertigsten Eindruck und hat nur zwei Saugstufen.

+ günstig
+ bedienungsfreundlich
+ integrierte Möbelbürsten
+ leichte Reinigung
+ LED-Bürstenkopf
- keine Halterung für das Zubehör
- unflexible Bodenbürste
- schwache Saugleistung ohne Boost-Funktion

Samsung Jet 70 Turbo

Samsung Jet 70 Turbo (TC 18:39):

Das Bild zeigt die Samsung Jet 70 Turbo

Für 297 (UVP: 599 ) enthält der Akkustaubsauger von Samsung Extrafunktionen wie ein digitales Display und eine verlängerbare Fugendüse. Im Vergleich ist der Staubsauger leiser als die beiden anderen Modelle und konnte auch in punkto Handling und Reinigung überzeugen. Aus dem Alltags-Check ging der Akkustaubsauger von Samsung als Sieger hervor.

+ leise
+ herausnehmbare Bodenbürste
+ digitales Display
+ verlängerbare Fugendüse
+ großer Staubbehälter
+ intuitive Bedienung

Miele HX1 Triflex

Miele HX1 Triflex (TC 31:04):

Das Bild zeigt den Miele Akkustaubsauger

Der Akkustaubsauger von Miele kostet auf der Onlineseite des Herstellers 509 , der UVP liegt bei 539 . Zwar überzeugt das teure Modell mit einer starken Saugkraft und einer extra breiten Bodenbürste, Abstriche gibt es allerdings für das schwere Gewicht. Im Alltags-Check erwies sich der Akkustaubsauger von Miele als umständlich im Handling.

+ breite Bodenbürste
+ starke Saugkraft
+ automatische Bodenbelags-Erkennung
+ Akku lässt sich an das Stielende bauen
- sehr schwer
- hochpreisig in der Anschaffung
- liegt schlecht in der Hand

Die richtige Staubsauger-Pflege

Das Bild zeigt einen Staubsauger

Egal ob Akku oder Kabel: Wer sein Gerät regelmäßig pflegt, hat länger Freude daran. Denn wenn dem Staubsauger die Luft ausgeht, liegt das häufig nicht an einem technischen Defekt, sondern an einem vollen Staubsaugerbeutel. Also: alle drei Monate Zeit für eine Grundreinigung nehmen und schon macht das Saugen wieder Spaß!

5 Tipps für ein langes Staubsaugerleben:

  • Der Staubsaugerbeutel: Lässt die Saugkraft nach oder fängt das Gerät an zu müffeln, wird es höchste Zeit für einen Beutelwechsel! Generell gilt: spätestens alle zwei Monate den Staubsaugerbeutel ersetzen. Dafür einfach den Beutel entfernen, über den normalen Hausmüll entsorgen und anschließend einen neuen einsetzen. Welcher Staubsaugerbeutel zu Ihrem Gerät passt, verraten Marke und Modell auf der Rückseite des Saugers.
  • Der Filter: Auch Ihr Staubsauger möchte frei atmen. Damit das problemlos funktioniert, ist es wichtig, den Filter regelmäßig zu reinigen und einmal im Jahr auszuwechseln. Achtung: Staubsauger mit Beutel haben zwei Filter – einen Abluft- und einen Motorfilter. Beutellose Akkustaubsauger haben einen Abluftfilter im Staubbehälter. Zum Reinigen lassen sich die meisten Filter unter fließendem Wasser ausspülen. Weil ein nasser Filter zu Motorschäden führen kann, ist es wichtig, den Filter für 24 Stunden trocknen zu lassen, bevor er wieder eingesetzt wird.
  • Bodendüse reinigen: Ein paar Mal über den Teppich gesaugt und schon lässt die Saugleistung nach. Vor allem bei Haustierbesitzern verfangen sich gerne Haare und Fusseln in den Bürsten der Bodendüse. Deswegen lohnt es sich, von Zeit zu Zeit die Bodendüse zu reinigen. Dafür Haare und Fusseln von der Bodendüse zupfen und mit einem feuchten Lappen abwischen. Tipp: Wer einen Akkustaubsauger mit Elektrobürste hat, kann die Haare entlang der Bürste mit einer kleinen Schere aufschneiden. So lassen sie sich anschließend einfacher entfernen.
  • No Go’s für den Staubsauger: Nicht alles, was auf dem Boden landet, sollte sofort weggesaugt werden. Mehl und Feuchtes zum Beispiel können die Poren des Staubbeutels verstopfen oder schlimmer noch, den Motor beschädigen. Auch bei Scherben sollten Sie lieber zum Kehrblech greifen. Die scharfen Kanten können den Staubsaugerbeutel beschädigen und so Dreckpartikel in den Motor gelangen. Und: niemals Asche aufsaugen. Die sorgt nicht nur für einen üblen Geruch im Gerät, sondern kann auch zu gefährlicher Funkenbildung führen.

Gerät defekt – und jetzt?

Das Bild zeigt die Rechtsexpertin Sonja Guettat von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Was tun, wenn das Gerät nach ein paar Jahren den Geist aufgibt? Gerade bei hochpreisigen Akkustaubsaugern ist das ärgerlich. Für Verbraucher:innen, die ihr Gerät umtauschen oder reparieren lassen möchten, hat Rechtsexpertin Sonja Guettat von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hilfreiche Tipps:

  • Rechte kennen: Die Gewährleistung gilt zwei Jahre nach Kauf des Produkts und ist gesetzlich geregelt. Darüber hinaus können Hersteller und Verkäufer eine freiwillige Garantie anbieten. Über Leistungsumfang und -dauer entscheiden sie dabei selbst. Tritt der Mangel innerhalb der zweijährigen Gewährleistung auf, können Sie selbst entscheiden, was für Sie günstiger ist: Gewährleistung oder Garantie. Wer abgewiesen wird, kann die Reparatur oder Neulieferung per Einschreiben fordern.
  • An der richtigen Tür klopfen: Geht ihr Staubsauger kaputt, sollten Sie sich erstmal an den Verkäufer, also z.B. den Elektrofachhandel wenden, nicht an den Hersteller. Er ist verpflichtet, das Gerät umzutauschen oder zu reparieren. Bleiben Umtausch und Reparatur erfolglos, können Sie ihr Geld zurückverlangen oder den Kaufpreis mindern.
  • Wer gut dokumentiert, hat schon halb gewonnen: Gerade bei hochpreisigen Geräten gilt: Quittungen aufbewahren und Fotokopien der Rechnungen machen! Das gilt auch bei der Reklamation. Wer sein Gerät im Geschäft reklamiert, sollte sich anschließend Notizen über das Kundengespräch machen. Die helfen, die Reklamation später besser nachzuvollziehen.
  • Fristen setzen: Angemessen, ist ein Zeitraum zwischen ein und zwei Wochen. Wenn Sie das Gerät einschicken lassen, sollten Sie dafür zusätzliche Zeit einberechnen.
  • Auf Kulanz pochen: Die Gewährleistung ist gerade abgelaufen – und schon ist der Staubsauger defekt. Wem das passiert, der kann vor allem bei teuren Geräten auf die Kulanz des Herstellers pochen. Für ein gutes Markenimage, drückt der ein oder andere schon mal ein Auge zu!