Buchtipps vom 01.10.2020

Buchtipp: "Writers & lovers"

Stand: 01.10.2020, 20:58 Uhr

Von Christine Westermann

Titel: Writers & lovers
Autor: Lily King
Verlag: C.H. Beck
ISBN-10: 3406756980
ISBN-13:  978-3406756986

Die Autorin

Die Autorin: ist Amerikanerin, 57 Jahre alt. Für ihre Romane bekam sie zahlreiche Auszeichnungen, die schönste kam vermutlich von der New York Times. Der Roman „Euphoria“ wurde unter die fünf besten literarischen Bücher des Jahres 2014 gewählt.

Die Handlung

Schriftsteller und Liebhaber. Der Verlag hat den Originaltitel beibehalten. Schon mal gut. Writers - könnte gut auch Schriftstellerinnen heißen, denn im Mittelpunkt steht eine junge Frau, Casey Peabody, Anfang 30. Sie irrlichtert durch ihr Leben, doch ein Ziel hat sie klar im Blick: Sie wird Schriftstellerin werden, seit sechs Jahren schreibt sie an einem Roman. Lily King, die Autorin dieses Buches, hat vermutlich ein wenig ihr eigenes Leben als Vorlage für dieses Buch genommen. Sie hat nämlich endlich jenen Roman geschrieben, den sie gern schon dreißig Jahre früher geschrieben hätte. Sich aber nicht traute, weil sie nicht an sich und ihr Talent glauben wollte. Damals war sie genau wie ihre Protagonistin Casey permanent pleite, wohnte schäbig, hielt sich mit Kellnerinnenjobs über Wasser, hatte null Selbstvertrauen.

Die Bewertung

Casey Peabody, die Autorin in ihrem Roman, schreibt nicht, weil sie glaubt, etwas zu sagen zu haben; sie schreibt, weil sonst alles noch trostloser wäre. Der unerwartete Tod der Mutter vor wenigen Monaten, über den sie nicht hinwegkommt. Die 70tausend Dollar Schulden, der lausige Job, die drohende Kündigung ihres schäbigen Zimmers, Panikattacken, die von Mal zu Mal bedrohlicher werden. Dazu zwei Männer, zwei Liebhaber, die es ihr schwer machen. Zumal ihr Herz von einer längst vergangenen Affäre noch immer einen Knacks weg hat. Volles Programm, meint der Therapeut, bei dem sie irgendwann mal landet. Ein rabenschwarzes Buch, könnte man meinen. Im Gegenteil, ein bisschen melancholisch, ja, aber es verliert nie seinen Witz, seine Situationskomik, was ihm am Ende eine große Leichtigkeit gibt. Ein paar Cliffhänger sind auch drin, so ganz sicher ist man sich nicht, ob die Autorin sich zu einem Happy end durchringen kann. Und wie sie es kann. Das ist fast schon eine Spur zuviel, aber eben auch nur eine Spur. Es würde mich kein bisschen wundern, wenn aus diesem Buch ein Film werden würde. Den würde ich mir gern angucken. Genauso gern wie ich das Buch gelesen habe.