Buchtipps vom 03.12.2020

Buchtipp: Rose Royal

Stand: 02.12.2020, 22:06 Uhr

Von Christine Westermann

Titel: Rose Royal
Autor: Nicolas Mathieu
Verlag: Hanser Berlin
ISBN-10: 3446267859
ISBN-13:  978-3446267855

Der Autor

Der Autor Ist Franzose, 42 Jahre alt. „Rose Royal“ ist sein dritter Roman. Der erste wurde gleich fürs Fernsehen verfilmt. Für seinen zweiten bekam er die höchste Auszeichnung, die man in Frankreich für ein Buch bekommen kann: den Prix Goncourt.  

Die Handlung

Rose hat einen Revolver in der Tasche. Er soll sie vor den Dreckskerlen dieser Welt beschützen. Klingt leicht nach Krimi, ist aber eine Lebens-Liebes-Mann-Frau-Geschichte, die in Frankreich spielt. Die Revolverfrau ist fast fünfzig, hat eine Ehe überstanden, zwei Kinder zur Welt gebracht, immer mal wieder den Job gewechselt. Sie verdient nicht viel, aber genug, um allein ganz gut klarzukommen. Das Schicksal hat sie ordentlich gebeutelt, aber genau das hat sie auch stark gemacht. Stark genug, um allein leben zu wollen. Und zur Sicherheit hat sie ja auch noch den Revolver in der Handtasche. Fast jeden Abend nach der Arbeit sprintet sie ins Royal, ihre Lieblingskneipe. Sie trinkt, raucht, flirtet. Wenn sie zu viel trinkt, nimmt sie auch mal einen Mann mit nach Hause. Nie was Ernstes. Bis sie eines Tages Luc kennenlernt. Er ist charmant, zurückhaltend, so ganz anders als die Männer, die sie vor ihm kannte. Eine späte Liebe: Ein Mann und eine Frau, die weder schön noch jung sind. Die Illusion vom großen Glück schon längst aufgegeben haben. Sie verstehen sich. Mehr glauben sie, braucht es nicht, um ein Paar zu sein. Eine ungewöhnliche Geschichte, die nach dem Lesen noch lange nachhallt. Man sieht die beiden erst still glücklich, und dann immerhin noch ziemlich zufrieden. Fast unbemerkt aber rutscht alles, was sie so aneinander geschätzt haben, im Laufe der Jahre in die öde Alltäglichkeit. Rose und Luc tappen in jene Beziehungsfallen, von denen sie sich geschworen hatten, sie zu umgehen.

Die Bewertung

Der Roman hat nicht mal hundert Seiten, aber wie es dem Autor gelingt, auf diesen hundert Seiten die ganzen Facetten einer Beziehung abzubilden, ist richtig gut. Wie man es als Leser kaum fassen kann, dass die beiden in alte, vertraute Mann-Frau-Muster zurückfallen, sich so ineinander verhaken und verstricken, dass ihnen irgendwann nur der Gedanke an den Revolver in der Handtasche noch ein gutes Gefühl gibt.