Die Himmelsleiter: Sehnsucht nach morgen | Nachkriegsdrama

Fernsehfilm Teil 1 von 2 30.03.2024 01:29:32 Std. UT Verfügbar bis 30.03.2025 WDR

Deutschland 2015

Die Himmelsleiter - Sehnsucht nach Morgen (1/2)

Stand: 27.03.2024, 16:27 Uhr

Köln, 1947. Die Rheinmetropole ist komplett zerstört. Für die Menschen bedeutet das Ende des Krieges noch lange nicht das Ende des Überlebenskampfes. Im Gegenteil, der Winter 1946/47 ist der härteste des Jahrhunderts. Schmuggeln, stehlen, Schwarzmarkt: In schlechten Zeiten ist dies alles erlaubt", sagt Kardinal Frings. "Fringsen" ist von nun an Überlebensstrategie. Aber auch der Karneval, den die Kölner vorsichtig wiederentdecken, bietet eine kurze Auszeit von der täglichen Not. Hungrig, geschlagen und müde wollen sich die Menschen nicht einfach der Verzweiflung überlassen.

Eine von ihnen ist Anna Roth. Ihr Mann Adam, ein Jude, gilt seit sechs Jahren als vermisst, es besteht kaum noch Hoffnung, dass er überlebt hat. Mit Hamstern, endlosem Schlangestehen und Tauschgeschäften hält die Schneiderin ihre Großfamilie über Wasser. Tochter Sophie hat einen unehelichen Sohn, Paul, und einen italienischen Ehemann, Francesco. Während Evchen, ihre Jüngste, sich als Liedermacherin für den Karneval versucht, schwänzt Michel die Schule. Über die Himmelsleiter - so werden die verminten Waldwege nach Belgien wegen ihrer tödlichen Gefahr genannt - schmuggelt er Kupfer und Blei. Im Kellergeschoss ihres zerbombten Hauses haben die Roths ein bescheidenes Idyll gefunden. Das Viertel, in dem die Ruine steht, soll jedoch einem Kasernenbau der belgischen Besatzer weichen.

Die meisten Trümmergrundstücke hat Armin Zettler hierfür bereits aufgekauft. Mit dem heimtückischen Ex-Parteibonzen, der ihr immer wieder nachstellt, will Anna keine Geschäfte machen. Sie vermutet, dass er ihren Mann denunzierte, hat aber keine Beweise. Anna hofft, dass ihm im Spruchkammerverfahren, zu dem auch sie als Zeugin geladen ist, der Prozess gemacht wird. Unterdessen bangt sie um ihren kleinen Enkel Paul, den man beim Lebensmitteldiebstahl in der belgischen Kaserne erwischte.

Bei einem Besuch des belgischen Offiziers Valmund bei den Roths verliebt sich der junge Leutnant in Sophie und sorgt nicht ganz uneigennützig dafür, dass ihr Ehemann Francesco verhaftet wird. In dieser schwierigen Situation steht Anna der Bauer Josef Halfen bei, ein hilfsbereiter Mensch, den sie beim Hamstern kennenlernte. Während sie ihm Klavierstunden gibt, erleben beide Momente des Glücks. Doch dann wird Zettlers jüngster Sohn, der Bahnpolizist Bruno; bei einem Überfall auf den Güterbahnhof angeschossen. In Verdacht gerät Michel, der bei der heimlichen Aktion dabei war. Die Polizei durchsucht das Haus der Roths und verhaftet Anna wegen Verdacht auf Hehlerei. Plötzlich steht Adam in der Kellerwohnung. Er hat das KZ Mauthausen überlebt und über Ungarn den Weg zurück zur Familie gefunden. Auch er hat noch eine Rechnung mit Zettler offen.

Darsteller
Bruno Zettler (Lucas Reiber)
Sophie Roth (Sarah Horváth)
Eva Roth (Muriel Wimmer)
Gerda Zettler (Sina Tkotsch)
René Valmund (Nikolai Kinski)
Michel Roth (Jonathan Berlin)
Paul Roth (Luis Vorbach)
Heiner Halfen (Jiri Roskot)
Francesco Grasso (Adam Vacula)
Hermine Zettler (Teresa Harder)
Stefan Schäfer (Petr Simcak)
Anna Roth (Christiane Paul)
Armin Zettler (Axel Prahl)
Josef Halfen (Henning Baum)
Adam Roth (Ernst Stötzner)
Gerhard Zettler (Lucas Prisor)

Stab:
Regie: Carlo Rola
Buch: Peter Zingler, Christian Schnalke
Musik: Christian Brandauer