Zur Startseite "Doku am Freitag"
Das Karmelitinnen-Kloster in Zweifall

Die Eifel - Aus der Reihe "Wir sind NRW!"

Stand: 16.04.2014, 14:33 Uhr

„Die Eifel ist der wilde Westens Deutschlands!“ sagt Wolfgang Niedecken aus eigener Erfahrung. Seit Jahren lebt er in der Nordeifel und genießt den rauen Charme von Land und Leuten. Christian Dassel und sein Team waren fast vier Wochen lang zwischen Blankenheim und Monschau, Einruhr und Gemünd unterwegs. Sie haben die Eifel erlebt und die Archive durchforstet. Ob schwarz-weiß oder in Farbe: in der Eifel lebt ein buntes Völkchen!

Göttliche Eifel

Schwester Maria Regina, nah

Kämpferisch: Schwester Maria Regina will das Karmelitinnen-Kloster in Zweifall erhalten

Für Schwester Maria Regina ist die Eifel ein Gottesgeschenk – doch dieses Geschenk will man ihr streitig machen. Von Rom kam die Weisung, das Karmelitinnen-Kloster in Zweifall solle geschlossen werden – es seien zu wenig Schwestern, um einen ordentlichen Betrieb zu gewährleisten. Theoretisch bietet das Gebäude Platz für 20 Nonnen, doch im Laufe der Jahre starb der Orden sprichwörtlich aus. Drei Schwestern sind übrig geblieben. Seit Jahren kämpfen sie gegen die Schließung. „Die Eifel ist meine Heimat,“ sagt Maria Regina, „Und wenn man aus der Heimat vertrieben wird, dann ist das Unrecht. Und damit Rom sich das nicht zuschulden kommen lässt, bleiben wir einfach hier.“ Weil die Eifel so schön ist, entwickelt man als Klosterfrau Rebellengeist.

Paradiesische Eifel

Willi Urlichs nah

Willi Urlichs: möchte auch seinen 100. Geburtstag in Hannesauel feiern.

„Kaum irgendwo in unserem Land sind Berge, Wald und Wasser zu einer so idealen Landschaft vereinigt wie hier in der Eifel.“ Auch Mitte der 60er Jahre schwelgten WDR-Reporter in wortreicher Begeisterung. Christian Dassel lässt lieber schwelgen. „Einen schöneren Flecken als hier finden Sie nirgendwo!“ sagt Willi Urlichs in Hannesauel. Mindestens bis zum 100. Geburtstag will er sein kleines Paradies noch genießen – und erst dann denkt der alt gediente Gastronom vielleicht auch mal an Ruhestand. „Seit 60 Jahren genieße ich jeden Tag diese Aussicht. So viel Glück kann ein Mensch doch gar nicht haben.“ Kann er doch – in der Eifel.

Tödliche Eifel

Eifel-Landschaft aus der Vogelperspektive, durch die sich eine Straße schlängelt

Die Eifel: viel Platz zum Fahrenlernen.

In der Eifel kann es auch gefährlich werden – wenn Karl-Josef Peters seine Fahrschüler auf die Landschaft loslässt. Seit 30 Jahren macht Peters die Jugend mobil, da wird die Eifel zur Risiko-Region. „Es gibt auch Fahrlehrer, die sind im Auto gestorben...“ sagt er schicksalsergeben. Deshalb muss Herr Peters sich zwingen, die wunderschöne Gegend rund um Blankenheim beruflich auszublenden – was ihm sehr schwerfällt. „Hier ist es einfach anders als in der Stadt: Wir haben hier Kurven, wir haben Berge, wir haben hier diese Freiheit, die man anderswo nicht mehr findet. Ich genieße das sehr.“

Blutige Eifel

Der Krimi-Autor Ralf Kramp, nah

Ralf Kramp: Die Eifel inspiriert ihn zu Mord und Totschlag.

In der schönen Eifel ist auch der Tod zu Hause: Ralf Kramp ist Krimi-Autor und liebt den Mord im Idyll. Auch beim Hahneköppen in Höfen fließt regelmäßig Blut. Und dann ist die Eifel seit je her ein legendäres Rotwild-Revier. Entsprechend scharf wird hier geschossen. Wie gesagt: es geht hoch her in Deutschlands Wildem Westen. Der „Western“, der daraus entstand, ist eine Liebeserklärung an Land und Leute.

Ein Film von Christian Dassel
Redaktion: Monika Pohl