Zur Startseite "Doku am Freitag"
sw-Foto: Eine Frau steht hinter einem Verkaufstresen

Die Printenmacherinnen aus Aachen

Stand: 06.12.2016, 11:51 Uhr

Wenn es in der Backstube betörend nach Kardamom, Zimt und Koriander riecht, ist es wieder soweit: In der Aachener Konditorei Lammerskötter beginnen die Vorbereitungen für die Weihnachtszeit.

Schon Mitte September geben die Schwestern Astrid Lammerskötter und Elke Heinhuis den Startschuss für die Printensaison. Aachener Bäcker entwickelten vor rund 200 Jahren das Rezept. Sie experimentierten mit Rheinischem Rübenkraut statt mit Zucker und verfeinerten ihren Teig mit exotischen Gewürzen: Die Geburtsstunde der berühmten Aachener Printe.

Von der kleinen Backstube zum traditionsreichen Familienbetrieb

Wer in Aachen auf sich hält, kauft das Weihnachtsgebäck selbstverständlich in einem Traditionsbetrieb wie etwa bei den Lammerskötters: Vor mehr als 75 Jahren gründete Großvater Alfons Lammerskötter eine kleine Bäckerei.

Eine Frau mit Schürze steht vor einem Brotregal

Astrid Lammerkötter arbeitete als Modedesignerin, bevor sie zusammen mit ihrer Schwester den Familienbetrieb übernahm.

Er entstammte einer armen Ruhrgebietsfamilie. Als Bäcker, dachte er, würde er zumindest keinen Hunger mehr leiden. Doch seine geschäftstüchtige Frau Hermine hatte weitreichendere Pläne: Sie machte aus dem Familienbetrieb schon nach wenigen Jahren eine Konditorei.

Auf Umwegen zur Printenmacherin

Heute leiten ihre Enkelinnen den Familienbetrieb in dritter Generation. Aber Elke Heinhuis und Astrid Lammerskötter hatten ursprünglich ganz andere Pläne: die eine studierte Modedesign, die andere besuchte die Höhere Handelsschule.

Zwei Frauen stehen in einer Backstube und betrachten Gebäck

Die Schwestern Astrid Lammerskötter (li.) und Elke Heinhuis wollen fürs Weihnachtsgeschäft eine neue Printensorte entwickeln.

Doch als der Familienbetrieb mangels Nachfolgern vor 17 Jahren vor dem Aus stand, nahmen die Schwestern die Herausforderung an. Obwohl jedes Jahr alteingesessene Konditoreien in Aachen schließen müssen, wagten sie einen Neuanfang.

Neue Rezepte für den Familienbetrieb

Wie schaffen es die beiden Schwestern, sich gegen die harte Konkurrenz zu behaupten? Und wie kommen die beiden Chefinnen miteinander klar, wenn sie mal unterschiedliche Vorstellungen haben? Der Film erzählt aus der 200-jährigen Geschichte der Printe in Aachen, von 75 Jahren Cafékultur und einem Familienbetrieb, der in jeder Generation mit neuen Rezepten ums Überleben kämpft.

Ein Film von Barbara Stupp
Redaktion: Gudrun Wolter