Angeklickt

Windows 10

Stand: 29.07.2015, 08:41 Uhr

Das neue Betriebssystem von Windows kommt am Mittwoch (29.07.2015) auf den Markt. Schon in den vergangenen Monaten haben viele als Betatester damit gearbeitet. Lohnt sich ein Umstieg – und welches Betriebssystem ist für wen das Beste? Unser Netzkenner Jörg Schieb hat sich das neue Windows 10 ausführlich angeschaut.

Von Jörg Schieb

"Für Weltveränderer." So kündigt Microsoft sein Windows 10 unbescheiden an. Und so sieht es tatsächlich aus: Eine moderne Benutzeroberfläche, die jede Menge Möglichkeiten und Komfort bietet – doch zumindest auf den ersten Blick auch an das umstrittene Windows 8 erinnert. Die bei vielen so unbeliebten Kacheln inklusive.

Man sollte sich allerdings nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen: Windows 10 ist ein von Grund auf neu entwickeltes Betriebssystem, das zeitgemäß sein will und es auf vielerlei Weise auch ist.

Das bisher aktuelle Windows 8 konnte nicht die Herzen der User erobern. Viele haben hier das Start-Menü vermisst und wollten sich einfach nicht an diese Art der Navigation gewöhnen.

Im neuen Windows 10 ist das Start-Menü nun wieder da. Und es ist deutlich komfortabler geworden - mit vielen Infos, direkt im Start-Menü, und mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Das macht einen guten Eindruck. Eine Versöhnungsgeste an alle, die Windows 8 nicht mögen.

Es gibt eine Menge Neuerungen in Windows 10. Zum Beispiel der neue Browser "Edge". Er soll schneller und sicherer sein. Und zeitgemäß: Mit Edge lassen sich moderne Webseiten optimal bedienen. Man kann jedoch auch direkt in Webseiten Notizen einfügen. Sehr praktisch, vor allem auf Geräten mit Touchscreen.

Eine weitere Neuerung ist Cortana. Eine Art Sprachassistent, direkt im Betriebssystem integriert. Cortana macht es möglich mit unserem Windows-Rechner zu kommunizieren. Cortana kann Informationen abrufen, Webseiten suchen, an Termine erinnern, Daten auf dem Windows-Rechner finden oder Aufträge erledigen. Eine Art digitaler Assistent. Das erfordert zwar etwas Übung, kann aber im Alltag ganz praktisch sein.

Microsoft will mit dem neuen Windows ohne Umwege in die Zukunft. Demnächst sollen User mit einer Hololens-Datenbrille herum laufen. Sie bekommen dann holografische 3D-Bilder präsentiert. Direkt in den Raum rein. Alles virtuell. Sieht futuristisch aus, dürfte aber im Alltag kaum eine Rolle spielen, weil völlig inpraktibabel und vermutlich sehr teuer. Die Hololens-Brille soll bald auf den Markt kommen.

Windows 10 ist ein System für alle möglichen Gerätearten: Für Tischrechner, klar, für Notebooks, aber auch für Tablets, Smartphones und andere Geräte, ob im Auto, zu Hause oder im Büro.

Damit ist Windows wirklich das erste Betriebssystem, das konsequent so entwickelt wurde, dass man es auf den unterschiedlichsten Geräten nutzen kann. Vorteil für den Benutzer: Man muss sich nicht mehr umstellen. Die Bedienung ist überall mehr oder weniger gleich. Und der Datenaustausch klappt natürlich besonders leicht. Man kann seine Apps und Daten überall benutzen.

Es gibt sogar Apps, die man laden oder kaufen kann. Sie laufen dann sowohl auf dem PC wie auf dem Tablet oder Smartphone. Universal Apps werden diese flexiblen Programme genannt.

Die Zusammenarbeit zwischen Computern, Tablets und Smartphones funktioniert auch bei Apple sehr gut. Das ist von Apple allerdings nicht ganz so konsequent umgesetzt wie bei Windows 10. Auch die kostenlos erhältliche Linux-Version Ubuntu gibt es nicht nur für PCs, sondern auch für Mobilgeräte. Diese wird dort aber völlig anders bedient. Nur Windows 10 sieht überall gleich aus.

Umsteigen – oder warten? Wer bereits Windows 7 oder 8 benutzt, kann jederzeit kostenlos umsteigen. Dazu einfach die neue Version Windows 10 herunterladen. Der Umstieg erfolgt vollautomatisch. Wer Kinderkrankheiten befürchtet, sollte erstmal abwarten. Wer gerne die neuen Funktionen ausprobieren möchte, kann bedenkenlos umsteigen.