Wildschweine verwüsten Golfplatz

Ebenes Grün in Ackerfläche verwandelt

Stand: 01.09.2015, 16:29 Uhr

Auf der Suche nach leckeren Larven unter der Grasnarbe sucht eine Horde Wildschweine seit einigen Tagen einen Golfplatz in Bad Berleburg heim. Rund 200 Quadratmeter haben sie bereits umgepflügt.

Wenn viel los ist auf dem Golfplatz, freut sich in der Regel der Betreiber. Ganz anders aber sieht es aus, wenn die Gäste vier anstatt zwei Beine haben und nicht viel von rasengerechtem Schuhwerk und chirurgisch präzisem Umgang mit dem Schläger halten, sondern gleich mit Hufen und Schnauzen den Dingen auf den Grund gehen. "Gebrech" werden die Schnauzen der Wildschweine von Jägern nicht ohne Grund genannt, denn mit ihnen brechen die Schweine den Boden regelrecht auf.

Geänderte Platzregeln

Eine sehr genaue Vorstellung davon hat inzwischen auch der Betreiber vom "Golfclub Wittgensteiner Land" in Bad Berleburg. Denn sein Golfplatz wird von einer Horde Schwarzkittel seit einigen Tagen regelmäßig heimgesucht. Auf der Suche nach Larven, die sich unter der penibel gepflegten Rasendecke verbergen, haben die Wildschwiene an mehreren Stellen der Anlage mittlerweile rund 200 Quadratmeter umgepflügt und das einst schöne Grün in eine ackerähnliche Fläche verwandelt.

Vernünftig Golfen kann man so natürlich nicht, und deshalb wurde der Platz teilweise gesperrt und die Platzregeln wurden geändert: Wer einen Ball in den Acker schlägt, darf ihn dort ohne Strafe wieder herausholen.

Fünfstellige Schadenssumme

Dass es Wildschweine waren, ist unstreitig, immerhin haben die Greenkeeper die Vierbeiner morgens bei ihrem Treiben beobachtet. Seit zehn Tagen seien die Tiere nun jede Nacht da gewesen, so der Betreiber. Er beziffert den Schaden auf eine fünfstellige Summe deutlich über 10.000 Euro.

Seit seinem fünfjährigen Bestehen hat der Golfplatz zum ersten Mal mit diesem Problem zu tun. Das 25 Hektar großen Areal komplett einzäunen? Zu teuer und außerdem kein wirklich wirksamer Schutz gegen die Wildschweine auf Futtersuche. Also sollen es die Jäger nun richten: Der Betreiber fordert, dass die Wildschweine mehr bejagt werden sollen.