Großdemonstration in Garzweiler

Ökoanarchisten oder Umweltschützer?

Stand: 15.08.2015, 13:13 Uhr

Im Netz sind die Meinungen zur Aktion "Ende Gelände" des Klimacamps geteilt. Ziel der Braunkohle-Gegner: Die Bagger im Tagebau Garzweiler stoppen. Einige Kommentare von Gegnern und Befürwortern aus dem Netz.

Sympathie und Unverständnis auf Twitter

Für die Einen sind die Demonstranten Ökoanarchisten, die Straftaten begehen, für die Anderen sind sie Klimaaktivisten, die sich für die Umwelt einsetzen. Auf Twitter sind etwa unter den Hashtags #Garzweiler, #RWE, #EndeGelaende und #endcoal Meinungen zur Großdemo zu lesen:

Einige Meinungen auf Facebook

Auf Facebook haben wir gefragt, was Ihr über die Aktion "Ende Gelände" denkt, und viele unserer Zuschauer haben sich zu Wort gemeldet. Auch sehr differenzierte Meinungen sind hier zu lesen:

Arnd Winkens etwa schreibt: "Ich habe nichts gegen Demonstranten. Aber was da jetzt abgeht, ist für mich Hausfriedensbruch. Was denken sich eigentlich diese überdrehten "Klimaschützer". Mit aller Gewalt ihre Meinung durchsetzen. Werden wir bald von Minderheiten regiert. Wer bezahlt eigentlich für den Sche.. Am Ende Natürlich der kleine Mann also wir."

Ähnlich sieht es Irmgard Herrmann: "Das sind keine Demonstranten sondern nur gewaltbereite Krawallmacher."

Verständnis für die Anwohner unter den Demonstranten hat Michael Schmitz: "Wenn meine Heimat weggebaggert würde, wäre ich auch dabei."

Rupert Mohr hält die Aktion für sinnlos: "Die Standpunkte sind klar, also geklärt. Die "Aktionen" sind daher Aktionismus pur. Fun, cool, sinnlos..."

Über die Frage, was legal ist und was nicht, macht sich Jürgen Wolf-fuchs Gedanken: "Alle für die Kosten aufkommen lassen. Demo okay, Besetzung nicht."

Eike Alexander Franz sieht das ähnlich: "Also, irgendwann ist auch mal gut ... Unbefugtes Betreten von Firmengelände. Alle wegsperren."

Carsten Giesen geht es um das Thema Tagebau an sich: "Man kann über die Verhältnismäßigkeit streiten, aber in der Sache haben sie recht. Für den Profit ein paar Weniger wird hier Natur und Lebensraum zerstört. Das ist nicht mehr feierlich. Die Gleichen, die den Tagebau wegen der 'Arbeitsplätze' gut finden, kritisieren aber das Abholzen der Regenwälder."

Um Arbeitsplätze geht es auch Holger Piel: "Die Demonstranten sind sich wohl nicht darüber im Klaren, dass sie mit Ihren Forderungen Tausende Arbeitsplätze in der Kohleindustrie gefährden."

Thomas Hertwig schaut auf die Möglichkeiten der alternativen Energieversorgung: "Lieber Tausende von Arbeitsplätze weg, als schön weiter die Umwelt zu verpesten. Es gibt mittlerweile gute alternative Technik, aber die verdammte Kohleindustrie hat einfach eine zu große Lobby."

In diese Kerbe schlägt auch Chris West: "Für die ineffektive Braunkohle werden ganze Dörfer plattgemacht, während die Steinkohlebergwerke alle dicht gemacht werden. Das ist genau das Gegenteil dessen, worüber die Politiker immer reden, Arbeitsplätze in der Steinkohleindustrie weg und mit der Braunkohle die Umwelt verpesten."

Und Holger Bauer schreibt: "Richtig so, weg mit diesem Anachronismus, nachhaltige Energiequellen müssen forciert werden."

Einen Blick zurück auf Demonstrationen in der Vergangenheit wirft Kai-uwe Goldschmidt: "Braunkohleabbau ist so nicht mehr zu halten. Die Erderwärmung schreitet schneller voran, als man gedacht hat. Damals wurde gegen Atomkraftwerke demonstriert. Da haben auch alle geschimpft, 'die Chaoten, ganz sauberer Strom und, und'. Und heute sind die, die damals Pro Atomenergie waren, ganz klein und ruhig. Auch damals klappte das nur mit Gewalt. Da ja dort soviel Kapital hintersteckt, wollen die sich nicht ihre Geldmaschine kaputt machen lassen. Wir sollten froh sein, das so viele Menschen sich für die Zukunft unserer Kinder einsetzen."