Portrait Mildred Scheel

40 Jahre Deutsche Krebshilfe

Stand: 25.09.2014, 11:17 Uhr

Vor 40 Jahren bekam die Röntgenärztin Mildred Scheel die Möglichkeit, ihr Herzensthema in die Öffentlichkeit zu tragen. Wie jede First Lady der Bundesrepublik setzte auch sie sich für ein ehrenamtliches Projekt ein: Sie gründete die Deutsche Krebshilfe.

Wo immer sie die Gelegenheit dazu hat, wirbt Mildred Scheel für ihre Organisation: die Deutsche Krebshilfe. Sie gründet die Organisation 1974, kurz nachdem ihr Mann Walter Bundespräsident geworden ist. In der Tradition ihrer Vorgängerinnen übernimmt auch sie als First Lady ein Ehrenamt. Die Röntgenärztin weiß schnell, wofür sie sich einsetzen will. "Ich habe zu viele Menschen an Krebs sterben sehen und in meiner Praxis viele Menschen erlebt, die zu spät zum Arzt kamen."

Krebs aus der Tabuzone geholt

Die Überlebenschancen von Krebspatienten waren in den siebziger Jahren schlecht. Und die Patienten blieben mit der Diagnose damals seelisch meist allein, denn Krebs war ein Tabuthema. Mildred Scheel holt das Thema aus der Tabuzone. Erste Selbsthilfegruppen entstehen, ein Härtefonds für Betroffene wird eingerichtet. Die Krebshilfe fördert den Aufbau der ersten deutschen Tumorzentren in Essen, Köln, München und Hamburg.

Scheel verschweigt eigene Krebserkrankung

Doch ausgerechnet Mildred Scheel, die ihr Leben dem Kampf gegen den Krebs verschrieben hat, erkrankt selbst daran. Sie verschweigt dies der Öffentlichkeit, um den Patienten mit der gleichen Diagnose nicht den Lebensmut zu nehmen. Wie viele andere Menschen damals verliert auch sie den Kampf gegen die Krankheit und stirbt am 13. Mai 1985 im Alter von 53 Jahren.

Sorge um die Krebshilfe blieben unbegründet

Bis zuletzt treibt sie die Sorge um, ihr Lebenswerk könne Schaden nehmen. Doch dies bewahrheitet sich nicht. Die Krebshilfe genießt bis heute großes Vertrauen. Finanziert wird sie ausschließlich durch private Spender. Eine Bürgerbewegung gegen den Krebs war Mildred Scheels große Idee als sie die Krebshilfe gründete und das ist sie bis heute.