Wie klappt's mit AuPair und Babysitter?

Stand: 23.02.2016, 17:43 Uhr

Der Traum vom Leben im Ausland lockt viele Aupairs her. Dass es am Ende aber echte Arbeit ist, unterschätzen viele von ihnen. Wie klappt`s eigentlich mit dem Aupair und Babysitter, haben wir sie in der letzten Woche gefragt. Ihre Antwort? Mit dem Babysitter besser als mit dem Aupair, zumindest, wenn man den Kindern glaubt. Bettina Forsch ist Leiterin des AWO Elternservice in Düsseldorf und hat Ihre Fragen beantwortet.

Frage 1#: "Unser Aupair will einfach nicht im Haushalt mit anpacken. Sie sagt, das ist nicht ihre Aufgabe...Zudem hat sie einfach keinen Draht zu meinen Kindern! Die Agentur sagt, das sind keine Gründe für eine Vertragskündigung. Was kann ich jetzt machen? Eigentlich will ich ganz vom Vertrag zurücktreten, ich brauche aber auch jemand zuverlässigen für meine Kinder!"

Bettina Forsch: "Ein Vertrag kann immer gekündigt werden, dies ist absolut wichtig, für beiden Seiten. Da hat der Zuschauer eine falsche Information erhalten. Die Familie sollte sich nun überlegen, auf welche Form der Betreuung sie für ihre Kinder zurück greifen möchte. Nicht alle Familien können sich auf ein Aupair einstellen, so dass überlegt werden sollte, eine Kinderfrau in den Haushalt zu nehmen."

Frage #2: "Wie finde ich einen guten Babysitter, wann sollte ich da über eine Vermittlung gehen? Privat hatten wir bisher nämlich nur unzuverlässige Babysitter. Sollten die eine Art Zertifikat haben oder ist das nicht von Bedeutung?"

Bettina Forsch: "Babysitter sind gut über Bildungseinrichtungen zu finden, die eine Babysitterschulung anbieten. I.d.R. erhalten die Teilnehmer im Anschluss ein Zertifikat. Das Zertifikat ist nicht zwingend erforderlich, aber ein polizeiliches Führungszeugnis sollte schon vorgelegt werden. Es gibt verschiedene Internetplattformen auf denen Suchanzeigen geschaltet werden können. Manchmal ist aber auch ein Aushang in einem nahe gelegenen Supermarkt ein gute Möglichkeit einen Babysitter zu finden."

Frage #3: "Für wen ist ein Aupair wirklich sinnvoll? Ich habe jetzt schon von vielen Bekannten gehört, dass es für Vollzeit arbeitende Mütter eher nicht geeignet ist, weil sie zu wenig da sind und wenig kontrollieren können, was das Aupair mit den Kindern macht! Wäre da vielleicht eine (erfahrene ältere!) Leihoma besser geeignet? Meine Kinder sind eins und zwei und gehen noch in keine Betreuung, ich brauche also jemanden für den ganzen Tag!"


Bettina Forsch: "Prinzipiell ist ein Au Pair auch für 1 bis 2-jährige geeignet. Ein Au Pair weiß ja, dass es mit Kindern arbeitet und sollte sich daher auch auf alle Altersstufen einstellen. Evtl. kann man ja in Vorgesprächen das Alter eingrenzen, so dass die Agentur darauf achtet. Man muss sich aber im Klaren sein, dass ein Au Pair eigentlich keine Vollzeitkraft ersetzen soll, sondern auch Zeit haben muss, um die Sprache und Kultur kennen zu lernen. Wenn man allerdings kein Vertrauen in ein Au Pair für das Alter hat, sollte man sich generell überlegen, ob dann ein Au Pair überhaupt das richtige ist. Eine Leihoma muss nicht vorteilhafter sein, da es auch je nach Aufwand anstrengend sein kann. Es klingt eher so, als bräuchte die Familie eine Tagesmutter bzw. einen Kitaplatz und das Au Pair oder die Leihoma als zusätzliche Unterstützung."