Angeklickt: CES 2017

Stand: 06.01.2017, 16:25 Uhr

Die Hightech-Branche startet immer gleich mit einer großen Messe ins Jahr, der "Consumer Electronics Show" (CES) in Las Vegas. Neben Virtual Reality gibt es viele weitere Trends: Smarthome, selbstfahrende Autos, Drohnen und einiges mehr.

Ganz schön was los auf der CES in Las Vegas. Man sieht hier erstaunlich viele Roboter. Fast marktreif ist dieses Modell: Kuri. Ein Hausroboter. Er soll niedlich aussehen, er kann zuhören, hat Kameras in den Augenhöhlen und kann so alles sehen. Er kann sich frei im Haus bewegen und aufpassen, wenn man nicht zu Hause ist.  Oder mit den Kindern spielen. Und er piepst ständig herum.

Hat ein bisschen was von Science-fiction, – ist aber vom Hersteller absolut ernst gemeint. Rund 700 Euro soll der Haushaltsroboter kosten, den man per App durch die Wohnung scheuchen kann – oder der sich mit gesprochenen Anweisungen rumkommandieren lässt. Ende des Jahres soll er auf den Markt kommen,

Bislang waren Roboter ja eher was für die Industrie – oder bestenfalls zum Staubsaugen oder Rasenmähen. Aber jetzt werden auch Roboter gebaut und angeboten, die wir uns nach Hause holen sollen.

Jörg Schieb ist zwar ein Technikfreund – aber er würde sich so etwas wohl nicht nach Hause holen. Die meisten Zuschauer denken genauso: Wir haben auf Facebook und Twitter gefragt, ob man einen Roboter adoptieren sollte. Wer eine Meinung dazu hat: Bitte unbedingt mitmachen bei der Diskussion.

Auch Drohnen sind auf der CES ein riesiges Thema. Die Verkaufszahlen explodieren, nicht nur in den USA, sondern mittlerweile auch bei uns in Deutschland. Und während die meisten Drohnen für den Einsatz in der freien Natur konzipiert sind, zum Beispiel um solche spektakulären Aufnahmen zu machen, während man draußen alles Mögliche anstellt, gibt es auch immer mehr Drohnen für drinnen – für ungewöhnliche Selfies.

Bestes Beispiel ist die neue Hover Camera. Die ist ganz unkompliziert zu bedienen, denn sie steuert sich selbst. Sie verfolgt ihren Besitzer von ganz alleine, durch Gesichtserkennung, und dreht auf Wunsch Videos. Drinnen und draußen. Rund 600 Euro kostet die fliegende Selfie-Kamera, die man auch als eine Art Deluxe-Selfie-Stick bezeichnen könnte.

Und auch das gibt es jetzt: Drohnen für unter Wasser. Die PowerRay geht auf Tauchstation – bis zu 30 Meter tief – und filmt die Unterwasserwelt. Sie soll aber auch beim Angeln behilflich sein. Die Spezial-App zeigt, wie tief es geht und wo sich Fische aufhalten. Nicht unbedingt etwas für jeden – aber jetzt auch im Programm.

Und auch daran wird getüftelt: Der Hersteller alarm.com, der Sicherheitssysteme und Alarmanlagen baut, entwickelt gerade eine Sicherheits-Drohne. Die soll in der Wohnung oder um das Haus patrouillieren und bei Auffälligkeiten Alarm schlagen.

Es gibt natürlich auch Kuriositäten auf der Messe zu sehen. Zum Beispiel Unterwäsche. Nicht nur vernetzte Unterwäsche, sondern auch diese, ganz spezielle Unterhose für den Mann. Den Homo Digitalis. Denn dieses Modell ist mit Silberfasern in der Baumwolle ausgestattet. Und die haben den einen Zweck, möglicherweise schädliche Handystrahlung fernzuhalten. Die meisten Männer tragen ihr Smartphone immer in der Hosentasche – und das soll gar nicht gut sein. Auf was für Ideen Hersteller so kommen...

Dann gibt es noch dieses Bett. Das erste, das sich per App steuern lässt. Es gleicht Bewegungen aus, regelt die Temperatur im Haus – und stellt auch das Bett etwas höher, sollte einer das Schnarchen anfangen. Das ist wohl mit dem vernetzen Zuhause gemeint.

Fitness Tracker am Armgelenk sind sowas von out. Mit dem Motiv Ring gibt es jetzt den ersten Fitness-Tracker auf der Größe eines Rings, den man am Finger trägt. Der Ring, der ab Frühjahr verfügbar sein soll, misst den Puls, registriert jede Bewegung und funkt die Daten per Bluetooth ans Smartphone. 200 Dollar kostet der Spaß. Könnte der Anfang eines Trends sein.

Die CES macht klar: Man ist heute nirgendwo mehr sicher vor Hightech und Vernetzung. Viele Ideen sind sinnvoll und können nützlich sein. Ein Smarthome kann Energie sparen helfen – erhöht aber auch die Abhängigkeit. Bei vielen Dingen muss man sich aber auch fragen, was das soll – und ob es nicht auch ohne geht.