Abenteuer Erde ist im Januar am Freitagabend um 21.00 Uhr für Sie da und entführt Sie in traumhafte und gefährliche Winterwelten in den Alpen - wo die wilden Bewohner mit unglaublichen Tricks und Strategien um das tägliche Überleben in Schnee und Eis kämpfen.
Winter am Alpenrand
Hochgebirgsspezialist: Spreizbare Hufe und hartgummiartige Sohlen sorgen dafür, dass die Gams sechs Meter weite Sprünge und 50 km/h schnelle Sprints in abschüssigen Gelände absolviert.
- Sendehinweis: Abenteuer Erde | 5. Januar 2024, 21.00 - 21.45 Uhr | WDR
- Sendehinweis: Abenteuer Erde | 7. Januar 2024, 11.00 - 11.45 Uhr | WDR
Im Süden Deutschlands ist der Winter noch in voller Pracht zu bestaunen. Mit seinem weißen Mantel aus Myriaden von kleinen Schneekristallen, die aussehen wie geometrische Kunstwerke. In den Tälern und an den Hängen liegt der Schnee noch so dick, dass Almhütten bis über die Fenster eingeschneit sind. Kühe und SennerInnen sind in Sicherheit in ihren Höfen in tieferen Lagen. Nicht aber die tierischen Bergbewohner! Sie brauchen Strategien um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Manche tun sich dabei anscheinend so leicht, dass sie sogar mitten im Winter ihre Jungen großziehen.
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In den Staulagen der Alpen, einem breiten Band von Kempten über Rosenheim bis nach Berchtesgaden, fällt doppelt bis drei Mal so viel Niederschlag wie im Rest von Bayern. Das bedeutet Schneemassen im Winter. "Winter am Alpenrand" schwelgt daher in märchenhaften Kulissen: Vereiste Wasserfälle, Kaskaden von Eiszapfen, tief verschneite Wälder, bizarre Schneeskulpturen auf Berggipfeln, eingefrorene Gewässer und weiß verpackte Berglandschaften. Neben diesen Alpen-Szenerien sorgen auch Ansichten von eingeschneiten Almen, Bergbauernhöfen und Königsschlössern für die Verortung der verschiedenen Naturgeschichten.
Doch wie meistern die Tiere, Pflanzen und Pilze die jährlich wiederkehrende Eiszeit, die aus unserer Perspektive eine Notzeit ist. Doch die vielen Anpassungen in der Natur belegen: es handelt sich beim Winter weniger um jährlich wiederkehrende Unbill, als vielmehr um einen festen Bestandteil des natürlichen Jahreslaufs und der Lebenswelt der Arten. Sie sind an Kälte und Frost angepasst. Deswegen leiden die Tiere und Pflanzen der schneereichen Gebiete am Alpenrand besonders unter dem Klimawandel und geraten mit dem unberechenbaren Auf und Ab der Schneegrenze ins Trudeln. Noch lässt sich beobachten wie die Tiere ihr Verhalten umstellen, ihre Ernährungsweise ändern und ihre Ökologie – scheinbar – auf den Kopf stellen. Und selbst das gibt es in den Bergen: Tiere und Pflanzen, die auch im Sommer den Winter brauchen…
Die Dokumentation "Winter am Alpenrand" begibt sich auf eine spannende Reise entlang der Voralpen und Alpen Süddeutschlands, durch verwunschene Wälder, Schluchten mit Blockschutthalden, taucht ab in Bäche, Flüsse und Seen und erklimmt die Gipfel der Berge. In abgeschlossenen und auserzählten Tiergeschichten zeigt der Film die unterschiedlichen Strategien der Tiere, um im Winter trotz meterdicker Schneelagen zurechtzukommen.
Der Film beginnt im leuchtend bunten Herbst und endet mit der Sinfonie der Frühlingsblüher, die unter dem schmelzenden Schnee Knospen gebildet haben und den schwindenden Schnee durch bunte Farbtupfer ersetzen.
Ein Film von Jan Haft | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth
Die Alpen - Winterwelt
Steinadler: Heute leben wieder etwa 50 Brutpaare des majestätischen Greifvogels streng geschützt im deutschen Alpenraum.
- Sendehinweis: Abenteuer Erde | 12. Januar 2024, 21.00 - 21.45 Uhr | WDR
- Sendehinweis: Abenteuer Erde | 14. Januar 2024, 08.45 - 09.30 Uhr | WDR
Die Alpen - Kathedralen aus Fels und Eis. Mit seinen geheimnisvollen Tälern und Schluchten, kargen Gipfelregionen und 5000 Gletschern, ist das größte Gebirge Europas Heimat vieler Tierarten. Ob Murmeltier, Gams oder die Rückkehrer Wolf, Steinadler, Steinbock oder Bär, sie alle müssen sich täglich unglaublichen Herausforderungen der Bergwelt stellen. Doch im Winter steigern die Alpen ihre Extreme noch einmal mehr und der Überlebenskampf der tierischen Bewohner wird um ein vielfaches härter.
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In leuchtenden Farben beginnt der Herbst, der bald von eisigem Winter abgelöst wird. Klirrende Kälte, meterhohe Schneedecken, tödliche Lawinen und Nahrungsknappheit machen das Winterwunderland zu einer Kampfzone extremer Bedingungen: Das Leben steht hier dauernd auf der Kippe. Während die wohl ausgeruhtesten Bewohner des Hochgebirges, die Murmeltiere, sich zu über sechs Monaten Winterschlaf in ihren Bauten zurückziehen und dabei ihre Körpertemperatur bis auf fünf Grad senken, scharren Gämsen und Steinböcke auf Bergkämmen mit ihren Hufen spärliches Gras frei. Bei ihnen geht es erst heiß her, wenn es kalt wird: Während erbitterter Kämpfe um paarungsbereite Weibchen rammen Steinböcke ihre Schädel mit Wucht aneinander – jeder Menschenschädel würde bersten. Bei unglaublichen Verfolgungen jagen Gamsböcke mit 50 Stundenkilometer hintereinander her, bergauf und bergab. Wenn aber die Lawine kommt, ist selbst das zu langsam. Ohne solche Lawinenopfer würden viele andere Tiere wie Steinadler und Kolkraben die jährliche Eiszeit nicht überleben. Der Tannenhäher hingegen hat vorgesorgt und Zehntausende von Zirbelnüssen an den Hängen versteckt. Dank seines phänomenalen Gedächtnisses findet er die meisten wieder – in der durch den Schnee völlig veränderten extremen Winterwelt der Alpen.
Während der vier Jahre Produktionszeit hat das Filmteam über 100.000 Höhenmeter zurückgelegt, oft mit 30 bis 60 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken und Steigeisen an den Füßen, um vereiste Bergkuppen und Gletscherspalten zu überwinden, schindelerregende Höhen zu erklimmen und versteckte Bergregionen zu erreichen, um die bestürzende Schönheit der extremen Bergwildnis mitten in unserm dicht besiedelten Kontinent zu dokumentieren und ins beste Licht zu rücken.
Ein Film von Otmar Penker | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth