Unser Programm im August

Abenteuer Erde besucht das Oderdelta, eine grenzenlose Wildnis zwischen Deutschland und Polen, die u. a. mit der größten Seeadler-Kolonie Europas überrascht. Ganz im Westen Europas dagegen liegt der Nordatlantik - ein Meer der Extreme mit faszinierenden Unterwasserwelten, seltenen Meeresbewohnern und gefährlichen Naturgewalten. Ein Sprung über den Atlantik führt zum Big Bend, ein Wüstengebiet zwischen USA und Mexiko. Einst war es fast tierlos, heute ist es voller Leben und inzwischen Nationalpark. Auf Wüstentemperaturen kommt auch der Kaiserstuhl, Deutschlands heißeste und bunteste Naturoase. Nur wahre Hitzespezialisten halten diese Temperaturen aus - das alles sind Themen im Monat August bei Abenteuer Erde.

Das Oderdelta

Eine Luftaufnahme des Oderdeltas mit Schildinseln.

Oderdelta: Im Jahrhundertsommer 2018 trockneten flache Wasserstellen des Oderdeltas nahezu aus.

Zwischen Deutschland und Polen liegt das Oderdelta. Es ist umgeben von weiten Schilf- und Grasebenen, unverbauten Ufern und ursprünglichen Wäldern. Auf polnischer Seite ist genug Platz für große Herden wilder Konik-Pferde und Wisente. Auf deutscher Seite ist das Delta dank seines Fischreichtumes mit 200 Seeadlerpaaren zu einem europaweit einmaligen Seeadler-Hotspot geworden. An den ruhigen Ufern im Schilf findet sich an einigen Stellen alle 100 Meter eine Biberburg. Eine ungewöhnlich große Population des europäischen Bibers lebt hier. Auch das erste Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern zieht hier seit Jahren erfolgreich seine Welpen groß. Er konnte erstmals filmen, wie ein neu hinzugekommener Rüde die Jungen des Vorgängers "adoptiert". Das Oderdelta ist eine grenzenlose Wildnis, die es auch in Zukunft zu schützen gilt.
Ein Film von Christoph Hauschild | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth

Strom des Lebens - Atlantik, Ozean der Extreme

Eine Walfluke schaut senkrecht aus dem Wasser.

Walfluke: Ihre Musterung ist so individuell wie die Fingerabdrücke eines Menschen.

In Europas Westen liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird: der Nordatlantik. Hier finden Giganten ein Schlaraffenland, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen, hier brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen und finden seltene Tiere Schutz und Nahrung. Aber der Atlantik wird auch durch einen der wärmsten und stärksten Ströme der Welt bewegt: den Golfstrom. Wale nutzen das gigantische Förderband, aber auch Fächerfische, Lederschildröten, Thunfische und Delfine reisen energiesparend ein Stück weit mit. Ihr Ziel sind stets nahrungsreiche Regionen, wie die Westküsten der Britischen Inseln. Durch Strömungsturbulenzen und starke Winde – werden massenweise Nährpartikel aus der Tiefsee in obere Wasserschichten transportiert. Der Golfstrom hat eine enorme Wirkung auf den gesamten Nordatlantik. Ohne ihn wäre er nicht das, was er ist: das nährstoffreichste und zugleich wildeste Meer der Welt.
Ein Film von Andrew Murray | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth

Haie eiskalt - Jäger zwischen Nordsee und Grönland

Eine Nahaufnahme von einem Eishai.

Eishai: Er wächst nur 1 Zentimeter pro Jahr und kann 4 bis 5 Meter lang werden.

Haie: Als geschickte Jäger in den Tiefen der Ozeane kennt man sie vor allem aus tropischen Gewässern. Über die Haie des Nordens und ihre faszinierenden Überlebensstrategien aber weiß man nur sehr wenig. Kommen Sie mit zu einem mysteriösen Gruppentreffen von Riesenhaien vor der Atlantikküste Schottlands. Erleben Sie zum erstem Mal im Fernsehen, wie Schwarze Laternenhaie leuchten. Unter der Eisdecke Grönlands treffen Sie schließlich auf den ultimativen Hai des Nordens: den Eishai. Der über sechs Meter lange Knorpelfisch kann über 400 Jahre alt werden. Aber auch die Haie der kalten Gewässer sind wie ihre Artgenossen in den warmen Meeren der Welt ernsthaft bedroht. Millionen von ihnen sterben in Fischernetzen, landen auf dem Teller oder verenden als ungenutzter Beifang. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, hat für manche Arten längst ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen.
Ein Film von Christina Karliczek | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth

Hitze und Hurrikans - Atlantik, Ozean der Extreme

Unterwasseraufnahme von einem riesigen Schwarm Jungfische.

Ährenfische: Im karibischen Sommer flüchten sie vor der Sonne in große Unterwasserhöhlen.

In der Karibik liegt das Sonnenparadies des Atlantiks. In Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangrovenwäldern entwickelt sich üppiges Leben. Unzählige Fische haben hier ihre Kinderstuben, seltene Kolosse wie die Manati finden alles, was sie zum Leben brauchen, und Atlantische Fleckendelfine bringen hier ihre Jungen zur Welt. Im Juli ist die Sonne so intensiv, dass einige Korallen ihre hitzeempfindlichen Algen abstoßen müssen und Fische Schutz im Schatten suchen. Durch Hitze und Wasserdampf stehen Wirbelstürme auf offener See und ziehen. Doch im Tropischen Atlantik hat sich das Leben an diese Naturgewalten angepasst. Das verzweigte Dickicht der Mangrovenwurzeln schützt nicht nur Küsten, sondern bietet unzähligen Tieren einen Schutzhafen während des Sturms. Bei den Delfinen gibt es nach Hurrikanen oft einen Babyboom. Wer im Atlantik zuhause ist, muss lernen, in beidem zurechtzukommen: im Paradies ebenso wie in der Hölle – den beiden Extremen in ein und demselben Ozean.
Ein Film von Renée Godfrey | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth

Big Bend - Amerikas wildeste Grenze

Nahaufnahme vone einem Schwarzbären, der neugierig die Gegend beobachtet.

Schwarzbär: Der erste Bär kam schon vor über 30 Jahren von Mexiko rüber in den Big Bend Nationalpark.

Der Rio Grande bildet eine natürliche Grenze zwischen Texas und Mexiko. Ganz im Süden des US-Staates macht der Fluss eine große Kurve - der Big Bend. 1944 wurde das Gebiet rund um die Chisos Mountains zum Big Bend Nationalpark. Seitdem wurden längst verschwundene Wildtiere im Nationalpark wieder angesiedelt. Dickhornschafe und sogar zwölf Schwarzbären streifen durch die karge Landschaft. Halsbandpekaris, Maultierhirsche, Eselhasen und Rennkuckucks haben ebenfalls den Park für sich erobert. Seit der Gründung des Nationalparks hat sich der Big Bend zu einer Wüstenlandschaft voller Leben entwickelt. Yuccas, viele Kakteenarten und niedrige Büsche dominieren den größten Teil der Landschaft. Allerdings zählt der Big Bend zu den feuchtesten Wüsten Nordamerikas und ist somit ein wildes Paradies für seine zurückgekehrten tierischen Bewohner.
Ein Film von John Murray und Jamie Fitzpatrick | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth

Berge der Tiefsee - Atlantik, Ozean der Extreme

Unterwasseraufnahme von Teufelsrochen und Barrakudas.

Azoren: Vor der Inselgruppe gehen große Schwärme Barrakudas und Teufelsrochen auf Jagd.

Mitten im Atlantik erstreckt sich eine Wasserwüste. Doch an manchen Orten tauchen riesige Fischschwärme auf. Geht man Hochseeoasen auf den Grund, stößt man nahezu immer auf Unterwasserberge. Mancherorts erhebt sich die Gebirgskette bis über das Wasser: Island, die Azoren, Ascension oder Fernando de Noronha vor Brasilien sind sichtbare Beispiele. Hier staut sich das Wasser, wird nach oben gepresst und damit die Nährstoffe der Tiefsee. Sie sorgen für eine reiche Meeresvielfalt. Nirgendwo aber ist der Nahrungsreichtum so unermesslich wie rund um die Inselgruppe South Gerogia, mitten im sturmumtosten Südatlantik. Hier brüten die größten Pinguinkolonien der Welt, bringen 90 Prozent der Mähnenrobben ihre Jungen zur Welt. Hier zeigt sich, wie die Berge die Wasserwelt verwandeln. Und all das dank jener gewaltigen geologischen Kräfte, die einst auch ihn entstehen ließen: den Atlantik, den Ozean der Extreme.
Ein Film von Dan Rees | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth

Der Kaiserstuhl - Wildes Deutschland

Zwei Bienenfresser sitzen vor einer Lehmwand.

Bienenfresser: Er gehört zu den in Afrika überwinternden Zugvögeln.

Der Kaiserstuhl ist Deutschlands heißeste und bunteste Naturoase. Im Sommer beträgt die Bodentemperatur über 60 Grad. Wie leben und überleben die Tiere an einem so heißen Ort Nur wahre Hitzespezialisten halten diese Temperaturen aus: Bienenfresser, Gottesanbeterin, Smaragdeidechse und Wiedehopf ziehen hier ihre Jungen groß. Das besonders sonnige und warme Klima lockte in einer Warmzeit vor 8000 Jahren schillernde Tierarten vom Mittelmeer an. Als es dann wieder kälter wurde, überlebten sie wie Schiffbrüchige auf der „Wärmeinsel“ Kaiserstuhl. So wurde der alte Vulkan zu einem Zentrum der Artenvielfalt und einzigartig für die Natur Deutschlands. Doch auf dem Kaiserstuhl leben auch Tiere, die Hitze gar nicht mögen: Eine Familie Rotfüchse hat einen kühlen Bau in eine Lösswand gegraben und verlagert ihr Leben im Sommer ganz in die Nacht. Die Feldwespen kämpfen darum, dass ihre Larven im offenen Nest nicht gegrillt werden. Und die Zebraschnecken tun alles, dass sie am heißen Boden nicht vertrocknen.
Ein Film von Tobias Mennle | Redaktion: Klaus Kunde-Neimöth