Passant findet tote Brüder
Kinderleichen in Niederlanden entdeckt
Stand: 20.05.2013, 10:30 Uhr
Jetzt ist es traurige Gewissheit: Die seit zwei Wochen verschwundenen Jungen aus den Niederlanden sind tot. Ein Passant fand die Leichen der Brüder in einem Wassergraben. Die Polizei geht von einem Familiendrama aus.
Die Polizei bestätigte am Sonntagabend (19.05.2013) den Fund der beiden Leichen. Ein Passant entdeckte die Überreste des neunjährigen Ruben und des siebenjährigen Julian in einem Wassergraben bei der Ortschaft Cothen unweit von Utrecht. Zu den konkreten Umständen des Todes der Kinder machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Dazu seien weitere Untersuchungen erforderlich.
Als tatverdächtig gilt der Vater der Kinder. Der 38-Jährige war am 7. Mai tot in einem nahe gelegenen Wald gefunden worden, zehn Kilometer vom Fundort der Kinderleichen entfernt. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass er sich selbst erhängt hat. Der Mann hatte die Kinder am Vortag bei deren Mutter zu einem vereinbarten gemeinsamen Kurzurlaub abgeholt.
Großangelegte Suchaktion
Das ungewisse Schicksal der beiden Kinder hatte die Niederlande in den vergangenen Wochen in Atem gehalten. Hunderte Polizisten und freiwillige Helfer hatten an verschiedenen Orten nach den Jungen gesucht. Auch Hubschrauber und ein Flugzeug der Luftwaffe waren im Einsatz. Spezialisten aus Deutschland unterstützten die Suchaktion.
Die Behörden lösten den sogenannten Amber Alert aus. In wenigen Sekunden war die Suchmeldung automatisch überall in der Region zu sehen - auf den Anzeigetafeln der Autobahnen, in Bahnhöfen oder Flughäfen. Werbebildschirme in Supermärkten, Apotheken und Einkaufszentren zeigten sofort das Bild der vermissten Brüder und das Kennzeichen des Wagens, in dem sie möglicherweise saßen. Auch die Medien sind automatisch mit dem Alarm verknüpft. Bei der Polizei gingen mehr als eintausend Hinweise ein.
Schwieriges Familienverhältnis
Ruben und Julian hatten seit der Scheidung ihrer Eltern 2008 bei der Mutter gelebt. Das Verhältnis der geschiedenen Eltern galt Medienberichten zufolge seit langem als sehr gespannt. Der Vater habe mehrfach mit einem "Familiendrama" gedroht, hieß es. Laut einem Bericht der Tageszeitung "NRC Handelsblad" stand der Vater im Verdacht, die Kinder zu misshandeln.