Wo Karl der Große die Irminsäule zerstörte
Obermarsberg im Hochsauerland
Hoch oben auf dem Tafelberg von Obermarsberg stand einst die Eresburg. Hier soll sich eines der höchsten Heiligtümer der Sachsen befunden haben: die Irminsul. Frankenkönig Karl ließ sie zerstören - eine Demonstration der Macht.
Die Eresburg lag günstig, mit zwei Flüssen zu Füßen und einem weiten Blick über das Land. Wer sie kontrollierte, hatte einen strategischen Vorteil - und einen psychologischen dazu: Denn damit hatte er auch die Irminsul, die heilige große Säule, erobert. Was es mit damit wirklich auf sich hatte, ist heute nicht mehr klar. Aber die Irminsäule muss wichtig gewesen sein: Karl der Große sorgte sofort dafür, dass sie vernichtet wurde, als er die Eresburg im Jahre 772 n.Chr. einnahm.
Krieg und Christianisierung
Karl, der Kirchenstifter
Als der Frankenkönig in Richtung Osten weiterzog, um die Sachsen zu unterwerfen, ließ er einen Abt zurück: Krieg und Christianisierung gingen bei Karl dem Großen Hand in Hand. Dort, wo er eine Kirche baute - wohl eine der ersten Kirchen Westfalens - steht heute die Stiftskirche St. Petrus und Paulus. Eine verwitterte Figur in Ritterrüstung erinnert an Karl, den Kirchenstifter. Die Eresburg, das Symbol der fränkischen Macht, ist längst verschwunden.