Kaiserpfalz, Paderborn, Ostwestfalen-Lippe,

Paderborn

Die Kaiserpfalz von Karl dem Großen

Die Entdeckung war eine Sensation: Anfang der Sechziger fand man in Paderborn gleich neben dem Dom die Grundmauern der Pfalz, die Karl der Große bauen ließ. Den Ort also, der so wichtig war für die Geschichte Westfalens und der Welt.

Aachen war Karls Lieblingsresidenz, aber Paderborn sein wichtigster Stützpunkt - jedenfalls was sein neues Reich betraf. Denn hier an den Paderquellen gründete er die neue Pfalz, seine Operationsbasis, von der aus er die Eroberung der Sachsen steuerte. Der christliche Frankenkönig sollte die heidnischen Sachsen unterwerfen, so hatte es die Wormser Reichsversammlung 772 n. Chr. beschlossen. Die Sachsen, darunter auch die ansässigen Engern, wehrten sich aber erbittert. Es dauerte 22 Jahre, bis die entscheidende Schlacht geschlagen wurde, die Engern aufgaben und Paderborn ganz offiziell Teil des Frankenreichs wurde.

Ein Papst zu Gast in der Kaiserpfalz

Da war die Pfalz, die anfangs schlicht "Karlsburg" hieß, schon längst Mittelpunkt des Reiches. Karl holte wichtige politische Versammlungen nach Paderborn - sozusagen ein Signal an die Sachsen. Und er ließ eine Kirche bauen, gründete das Bistum - noch eine Botschaft. Einmal war die Pfalz sogar Bühne für eine welthistorische Begegnung: Papst Leo III. floh vor einem Aufstand in Rom zu Karl, um ihn um Hilfe zu bitten. Dafür soll er dem fränkischen König die römische Kaiserkrone versprochen haben. Ob das stimmt, ist umstritten. Fest steht, dass Karl wenig später in Rom gekrönt wurde - ein Mann, der in Paderborn seine Macht bewiesen hatte.