Karl der Große sucht einen Bischof
Das "Krieler Dömchen" in Köln
Großer Dom, kleines "Dömchen": Im Kölner Stadtteil Lindenthal steht die kleine Kirche St. Stephanus, die im Volksmund "Krieler Dömchen" heißt. Auch hier hat Kaiser Karl seine Spuren hinterlassen - zumindest in einer der vielen kölschen Sagen.
Hildebold (784/787 - 818), um den es hier geht, war einer der wichtigsten Berater Karls des Großen und Bischof in Köln - soweit die Fakten. Wie er zu diesem Amt kam, erklärt die Sage so: Karl ärgerte sich maßlos über die Kölner, weil der alte Bischof tot war, Bürger und Geistliche sich aber nicht auf einen Nachfolger einigen konnten. Also begab sich der König höchstpersönlich an den Rhein, um ein Machtwort zu sprechen. Auf dem Weg dorthin kam er im Dorf Kriel an einer Kapelle vorbei, wo Hildebold gerade predigte. Karl lauschte, war ergriffen - und hatte seinen Bischof gefunden. Später, und das ist keine Legende, stieg Hildebold zum Erzbischof auf, der erste im neugeschaffenen Erzbistum Köln.
Eine kleine Dorfkirche mit großer Geschichte
Die kleine Kapelle in Kriel wich 200 Jahre später dem "Dömchen" und ist dem Märtyrer Stephanus geweiht - dem Patron fränkischer Kirchen schlechthin. So wie das "Dömchen" sahen viele der kleinen romanischen Dorfkirchen vor den Stadtmauern aus, auch wenn es oft um- und ausgebaut wurde. Einen eigenen Pfarrer hat es schon lange nicht mehr.