Nach Polizei-Gewalt in Istanbul
Proteste in Köln und Duisburg
Stand: 01.06.2013, 17:47 Uhr
Rund 2.000 Mitglieder verschiedener türkischer Organisationen haben am späten Samstagnachmittag (01.06.2013) in Köln und Duisburg gegen die türkische Regierung demonstriert. Sie reagierten damit auch auf das harte Vorgehen der Istanbuler Polizei gegen Umweltschützer.
Harsche Kritik kommt vor allem von der alevitischen Gemeinde in Deutschland. Sie verurteilt das Vorgehen der türkischen Polizei in Istanbul. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit dürfe nicht mit Gewalt verhindert werden, erklärte ein Sprecher der Gemeinde. Unterstützt werden die Forderungen von rund 1.500 Demonstranten, die sich auf dem Kölner Roncalli-Platz versammelt haben. Auch in Duisburg und Bielefeld gibt es am Samstagnachmittag Proteste. Nach Angaben der Polizei verliefen die Proteste ausgesprochen friedlich.
Polizei in Istanbul zieht sich zurück
In Istanbul scheint sich die Situation am Samstagnachmittag wieder zu beruhigen, nachdem die Polizei dort einen Platz im Stadtzentrum geräumt hatte. Dort war es zu gewalttätigen Übergriffen gegen Demonstranten gekommen. Mehrere Tausend Menschen hatten dort zunächst gegen Pläne protestiert, einen Istanbuler Park für ein Einkaufszentrum zu roden. Nachdem die Umweltschützer von der Polizei vertrieben worden waren, hatte es weitere Protestaktionen gegeben. Sie richteten sich gegen den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan und seine Regierungspartei. Ihm werfen die Demonstranten vor, das Land zunehmend autoritär zu führen. Erdogan räumte inzwischen Fehler bei dem Polizeieinsatz ein. Das Innenministerium solle die Vorwürfe gegen die Polizei prüfen.