Kobra (Archivbild)

Große Suchaktion geht weiter - Altbau soll entkernt werden

Wo ist die Kobra hin?

Stand: 19.03.2010, 15:50 Uhr

Kleines Tier, großer Einsatz: Seit der Nacht auf Donnerstag (18.03.2010) jagen Feuerwehr und Ordnungsamt in einer Mülheimer Altbauwohnung eine flüchtige giftige Kobra. Die Schlange war ihrem Besitzer aus einem Terrarium entwischt.

Auf der Suche nach der Giftschlange sei inzwischen die komplette Dachgeschosswohnung des Halters entkernt worden, erklärte der Sprecher der Stadt Mülheim an der Ruhr, Volker Wiebels, am Freitag (19.03.2010). "Wir suchen jeden Zentimeter ab und hören nicht eher auf, bis wir sie gefunden haben", so der Sprecher weiter.

Möbel, Holzdielen und Leichtbauwände der 50 Quadratmeter großen Wohnung im Stadtteil Heißen waren bereits rausgetragen worden - ohne Erfolg. Als nächstes wollen sich die Fahnder den Spitzboden und den Keller des Mehrfamilienhauses vornehmen. Anschließend müssten eventuell auch die bereits evakuierten Wohnungen in den darunter liegenden zwei Etagen durchforstet werden, teilte die Stadt mit. Eine Entscheidung darüber werde am Wochenende (20./21.03.2010) getroffen.

"Sie kann überall sein"

Der Wohnungs- und Tierbesitzer hatte die Feuerwehr alarmiert, nachdem die Schlange aus ihrem Terrarium entwischt war. Erst vor etwa einer Woche hatte er das Jungtier auf einer Reptilienbörse gekauft. Laut Wiebels flüchtete die kleine Kobra durch einen Ventilator des "provisorischen Terrariums". Sie sei dunkel, fingerdick, etwa 30 Zentimeter lang - und hochgiftig.

Aus Angst vor einem Biss haben der Besitzer und auch die anderen Mieter das Haus verlassen. Das gesamte Gebäude wurde versiegelt. "Die Kobra kann überall sitzen, sie kann auch in den Garten abgehauen sein", sagte der Stadtsprecher. Vermutlich habe sie sich jedoch verängstigt in eine warme Ecke des Gebäudes zurückgezogen. Zum Suchtrupp gehören Feuerwehrleute aus Düsseldorf, die sich speziell mit Reptilien auskennen. Das Problem sei, dass sich das Tier weder mit Futter locken lasse noch von Spürhunden aufgespürt werden könne.

Gegengift steht schon bereit

In Düsseldorf sei bereits ein Gegengift bereitgestellt worden. Falls jemand gebissen werde, komme er sofort ins örtliche Krankenhaus, wohin das Gegengift dann schnell geliefert werde, so Wiebels. "Ohne Behandlung ist der Biss der Schlange in wenigen Stunden tödlich", berichtete Feuerwehrsprecher Horst Brinkmann.

Für den Schlangenfreund wird der Ausflug seines Haustiers vermutlich ziemlich teuer. Er muss laut Brinkmann damit rechnen, die Kosten des Einsatzes zahlen zu müssen. Der Sprecher der Stadt Mülheim geht davon aus, dass allein der Feuerwehreinsatz mehrere tausend Euro kosten wird.