Thermometer in der Sommerhitze

Waldbrandgefahr ist weiterhin hoch

Hitze in NRW geht zu Ende

Stand: 09.05.2011, 02:00 Uhr

Andrang an den Badeseen, Neid aus Italien und Spanien: NRW war am Wochenende die heißeste Region Europas. Rekordwerte wird es die nächsten Tage zwar nicht mehr geben, aber zumindest bis Mittwoch (11.05.2011) bleibt es sommerlich.

Am Montag sollen die Temperaturen noch zwischen 25 und 28 Grad liegen, allerdings sind im Westen des Landes örtlich Schauer möglich, sagte WDR-Meteorologe Jürgen Weiss am Montag (09.05.2011) zu WDR.de. Am Dienstag zeigt sich NRW zweigeteilt: Im Westen steigt die Bewölkung und die Wahrscheinlichkeit für Schauer und Gewitter, während sich im Osten des Landes die Sonne bei Temperaturen zwischen 24 und 26 Grad zeigt. Am Mittwoch muss man landesweit mit Schauern und Gewittern rechnen. Gegen Ende der Woche soll es laut Weiss zwar wieder trockener werden, aber mit 16 bis 19 Grad auch deutlich kühler.

Am Wochenende war das anders: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag kletterten die Temperaturen an mehreren Orten NRWs über 30 Grad und somit über den Grenzwert der meteorologischen Definition von Hitze. Schon um 16 Uhr wurde in Duisburg-Hochfeld mit 30,8 Grad ein neuer Jahreshöchstwert gemessen. Bereits am Samstag war an gleich fünf Messstationen in Nordrhein-Westfalen die 30-Grad-Marke erreicht worden. Die Badeseen im Land erlebten einen entsprechend großen Besucheransturm.

Großeinsatz bei Waldbrand in Bergisch Gladbach

Die hohen Temperaturen am Wochenende sorgten nicht überall für Begeisterung. Landwirte klagen über die Trockenheit und wünschen sich nichts lieber als einen mehrtägigen Dauerregen. In mehreren Teilen NRWs kam es sogar zu Waldbränden. In Hürth bei Köln musste die Feuerwehr am Montag mehrere hundert Quadratmeter Wald- und Wiesenflächen löschen. Bereits am Samstag brannte südöstlich von Bergisch Gladbach eine Fläche von rund 100.000 Quadratmetern - ein Areal so groß wie 14 Fußballfelder. Auch Wohnhäuser in der Nähe waren bedroht. Die Feuerwehr rief Großalarm aus und alarmierte alle freiwilligen Feuerwehren der näheren Umgebung, um die weiträumig verteilten Glutnester zu löschen. Auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Beobachtung eingesetzt. Erst gegen 22 Uhr war die Lage unter Kontrolle. Was den Brand ausgelöst hatte, stand zunächst nicht fest. Leichter Wind und starker Pollenflug hatten in dem ausgetrockneten Gelände für eine schnelle Ausbreitung gesorgt.

Waldbrandgefahr in NRW als "hoch" eingestuft

Auch in Meschede im Hochsauerland sorgte am Samstagabend ein Waldbrand für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Hier war eine Eichenkultur auf einer 2.500 Quadratmeter großen Waldfläche in Brand geraten, die Anfang 2007 durch den Orkan Kyrill verwüstet wurde. Die Feuerwehr hatte Probleme, Wasser auf die Bergkuppe am Stadtrand Meschedes zu bekommen. Anliegende Landwirte kamen zu Hilfe und brachten in Güllefässern Löschwasser zur Brandfläche. Erst am frühen Sonntagmorgen waren die Löscharbeiten beendet, insgesamt wurden 80.000 Liter Löschwasser benötigt. Die Brandursache stand auch hier zunächst nicht fest, die Polizei nahm Ermittlungen auf. Auch in Brilon kam es in der Nacht auf Sonntag zu zwei kleineren Waldbränden, die jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten. In Dottel im Naturpark Hohes Venn kam es am Samstag zu einem kleineren Brand. Bereits an Ostern hatte es im belgischen Teil des Nationalparks gebrannt.

Der Deutsche Wetterdienst sieht für die nächsten Tage in den größten Teilen der Wälder in NRW eine "hohe Gefahr" für Waldbrände. Feuerwehr und Polizei wiesen in diesem Zusammenhang noch einmal auf das absolute Rauchverbot in den Wäldern hin. Auch Lagerfeuer müssen mindestens 300 Meter Abstand zum nächsten Wald haben.

Weitere Themen