Unglücksursache ist weiter unklar
Explosion in Brühl: Alle Opfer gefunden
Stand: 12.12.2010, 17:24 Uhr
Das nach der Explosion eines Hauses in Brühl vermisste Mädchen ist tot. Die Feuerwehr fand die Zehnjährige am Sonntagnachmittag (12.12.2010) in den Trümmern. Zuvor waren bereits ein Mann und eine Frau tot geborgen worden.
Bis zuletzt hatten die Rettungskräfte gehofft, dass das Kind den Einsturz in einem Hohlraum überlebt haben könnte. Doch vergeblich: "Es ist definitiv das vermisste Mädchen - tot", sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagabend nach dem Fund der Leiche. Spürhunde hatten die Witterung aufgenommen und die Helfer an die betreffende Stelle geführt. Am Sonntagmittag hatten Rettungskräfte die Leiche eines erwachsenen Mannes gefunden. Die Feuerwehr geht davon aus, dass es sich "aller Wahrscheinlichkeit nach" um den vermissten Familienvater handelt.
Am Morgen war bereits die Leiche einer Frau entdeckt worden - wahrscheinlich die Lebensgefährtin des Mannes. Die Identifizierung der beiden durch die Behörden war am Sonntagabend noch nicht abgeschlossen. Nach Einschätzung des Notarztes Titz waren sie sofort nach der Explosion tot: "Sie haben durch die Trümmer multiple Knochenbrüche und schwere Kopfverletzungen davongetragen." Bereits am Samstagabend war ein zwölfjähriger Junge von den Rettern mit bloßen Händen frei gegraben worden, nachdem er von Suchhunden geortet worden war. Er wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er auch psychologisch betreut wird. Das dritte Kind, ein fünfzehnjähriger Junge, befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks nicht zu Hause.
Schweres Gerät und Suchhunde im Einsatz
Die Feuerwehr trug am Sonntag mit schwerem Gerät die Trümmer ab. "Wir können jetzt nur noch Bagger einsetzen. Weiter mit den Händen zu arbeiten, wäre viel zu gefährlich", schilderte ein Sprecher der Feuerwehr die Lage. Am Sonntagnachmittag riss ein Bagger die Reste des Hauses ab. Damit sollte vermieden werden, dass das Gebäude bei der Suche nach dem Mädchen unkontrolliert zusammenstürzt und die Rettungskräfte gefährdet. In der Nacht auf Sonntag traf auch NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Unglücksort ein, um sich persönlich über die Lage zu informieren.
War eine Explosion die Einsturzursache?
Die Ursache des Einsturzes der Doppelhaushälfte am Samstagabend um 18.30 Uhr ist weiter unklar. Zunächst waren die Behörden von einer Gasexplosion ausgegangen. Experten hätten aber kein ausgetretenes Gas feststellen können, so ein Feuerwehrsprecher. An der Unglücksstelle standen die beiden Häuser Wand an Wand. Die dreigeschossige Seite stürzte ein, die andere Hälfte mit zwei Etagen blieb stehen. Zwischendecken und Außenwände fehlten, so dass Augenzeugen von einer Explosion ausgingen.