Warnschild mit der Aufschrift 'Eisglätte'

Kurzes Gastspiel des Winters

Zahlreiche Unfälle wegen Blitzeis

Stand: 02.02.2011, 15:27 Uhr

Glatte Straßen haben in NRW in der Nacht zu Mittwoch (02.02.2011) für zahlreiche Unfälle gesorgt. Nach Angaben der Landesleitstelle in Duisburg kam es zu mehr als 650 Unfällen. Entwarnung gibt es für die nächsten Tage.

Bei den Glatteisunfällen wurden zwölf Menschen schwer und 73 Menschen leicht verletzt. Meist blieb es aber bei Blechschäden. Die Landesleitstelle schätzt den Sachschaden für den angegebenen Zeitraum auf insgesamt 2,2 Millionen Euro. Besonders die Autofahrer im Münsterland mussten unter dem plötzlichen Blitzeis leiden. Am Dienstagabend wurden Teilstücke der Autobahn 31 wegen der Glatteisbildung gesperrt.

In Höhe Legden (Kreis Borken) schleuderte ein 31 Jahre alter Mann mit seinem Auto nach dem Einscheren gegen die Leitplanke und zurück auf die Fahrbahn. Wie die Münsteraner Polizei am Mittwoch berichtete, rasten ein 64-Jähriger und ein 55-Jähriger mit ihren Autos in den Wagen. Die drei Fahrer sowie eine Frau im Auto des 31-Jährigen wurden schwer verletzt.

Vater rettet Familie aus Auto in Münster

Räumfahrzeug auf der Autobahn

Glatte Straßen in NRW

In Münster rettete ein Vater seine Familie aus dem Auto, das sich nach einem Unfall wegen Glatteis überschlagen hatte. Nachdem der 36-Jährige aus dem Auto geklettert war, zog er seine 34-jährige Frau und die Kinder im Alter von ein bis zehn Jahren heraus. Auch im Oberbergischen Kreis wurden vier Männer im Alter von 21 bis 24 Jahren in der Nacht zu Mittwoch bei der Kollision zweier Autos verletzt. Ein 22-Jähriger war in Marienheide auf winterglatter Fahrbahn in einer Kurve in den Gegenverkehr geraten. Im Ruhrgebiet hatten die Autofahrer ebenfalls mit den glatten Straßen zu kämpfen. In Bochum kam am Dienstagabend ein Fahrer mit seinem Sattelzug von der Fahrbahn ab und fuhr in einen Straßengraben. Dabei wurde der Mann leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von rund 30.000 Euro.

Mutter stirbt bei Unfall in Bad Salzuflen

In Bad Salzuflen (Kreis Lippe) ist am Mittwochmorgen eine 34-jährige Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei hat sie in einer Kurve die Kontrolle über ihr Auto verloren und war frontal gegen einen Baum geprallt. Die Frau starb noch am Unfallort. Ihre neunjährige Tochter wurde schwer verletzt. Die Unfallursache ist bislang unklar, einen Glatteisunfall schließt die Polizei jedoch aus. "Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und da war kein Glatteis auf der Straße", sagte Polizeisprecher Uwe Bauer WDR.de. Es habe zwar eine geschlossene Schneedecke gegeben, aber die Landstraße sei geräumt und gestreut gewesen. Nach dem Unfall war die Landstraße für zwei Stunden gesperrt.

Bald wieder mildere Temperaturen

Ursache für das nächtliche Glatteis war eine Kaltfront, deren Niederschlag auf gefrorene Böden traf. Teilweise gab es auch nochmal Schnee. In Lüdenscheid liegen fünf Zentimeter Schnee, in Bonn und Bad Salzuflen zwei Zentimeter. Steigende Temperaturen sorgten dafür, dass am Mittwochmittag, spätestens am Nachmittag die Glatteis-Gefahr vorbei sei. "Im Flachland steigen die Temperaturen auf drei bis sechs Grad", so Klein. In der Nacht auf Donnerstag (03.02.2011) komme eine erneute Niederschlagsfront, doch dann seien die Temperaturen meist über Null Grad, unterhalb von 500 Metern falle Regen statt Schnee.

"Der Winter zuckt im Moment noch ein bisschen, aber für die nächsten acht bis zehn Tage sieht es nach richtig milden Temperaturen aus", sagt Oliver Klein. Am Freitag gebe es im Flachland bis zu acht Grad und am sonnigen Samstag sogar bis zu elf Grad.