Mit einer Kranzniederlegung ist am Dienstagnachmittag (05.09.2017) an die Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer und vier weiteren Opfern gedacht worden. Schleyers Entführung durch die "Roten Armee Fraktion" (RAF) am 5. September 1977 war der Beginn des sogenannten Deutschen Herbstes.
An der Zeremonie am Tatort der Entführung nahmen am Dienstag neben Angehörigen der Opfer auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Staatssekretär im NRW-Innenministerium, Jürgen Mathies, und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker teil.
Steinmeier: "Staat kippte nicht"
Beim Gedenken an die Opfer der Schleyer-Entführung schlug Steinmeier die Brücke zum heutigen Terrorismus. Der Terror der linksextremen RAF habe damals den Staat an seine Grenzen und ins Wanken gebracht, aber er sei nicht gekippt. "Der Staat hat sich von den Terroristen nicht erpressen lassen."
Diese Kraft sei auch heute nötig im Angesicht von Terrorismus und Extremismus, der auch in Europa stattfinde, sagte Steinmeier. "Deshalb verbinden wir die Erinnerung, verbinden wir das Gedenken heute mit der Botschaft an all diejenigen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung angreifen: Wir wissen, warum wir diese Ordnung wollen, und wir wissen, warum wir sie verteidigen."