Tiefes Erdloch in der Fahrbahn der Autobahn 45

Elf Meter tiefes Loch unter Fahrbahndecke

Beton ins Bergbauloch unter der A45

Stand: 27.07.2009, 16:47 Uhr

Der elf Meter tiefe Krater in der A45 zwischen Freudenberg und Olpe soll ab Mittwoch (29.07.2009) mit Beton verfüllt werden. Das Loch hatte sich am Freitag (24.07.2009) völlig überraschend in einer Baustelle aufgetan. Unter dem Tagesbruch ist ein alter Bergbauschacht von 1909.

Autofahrer waren durch den Tagesbruch nicht gefährdet, denn das Teilstück der A45 zwischen Olpe und Freudenberg ist zur Zeit wegen einer Runderneuerung ohnehin gesperrt. Am Freitagabend (24.07.2009) entdeckten Bauarbeiter in der Fahrbahndecke ein tiefes Loch, berichtete Andreas Roth vom Landesbetrieb Straßen NRW am Samstag (25.07.2009) WDR.de. Bei näherer Untersuchung habe man festgestellt, dass es sich wohl um einen alten Bergbauschacht handelt: "Die Wände waren behauen und man sah alte Holzstempel, mit denen Stollen abgestützt werden", so Roth weiter. Eine Messung habe ergeben, dass das Loch elf bis zwölf Meter tief ist. Die Öffnung in der Fahrbahndecke selbst sei relativ klein, "das könnte man fast mit einem Gullydeckel schließen."

Alter Erkundungsschacht von 1909

Das Bergamt hat am Samstag den Schaden vor Ort begutachtet. Es handelt sich um einen Erkundungsschacht von 1909, der zur Grube Huneborn gehörte. Er war in den Unterlagen des Bergamtes verzeichnet. Die Grube ist nie in Betrieb gegangen, obwohl man damals auf eine Erzader gestoßen war. Doch die war wohl nicht ergiebig genug. Zum Schacht gehört außerdem ein circa zwölf Meter langer Stollen. Auch ohne die Bauarbeiten hätte sich das Loch irgendwann auftun können, sagte Ralf Kleine Vorholt vom Bergamt. Noch am Samstag hatte die Feuerwehr das mit Regenwasser vollgelaufene Wasser abgepumpt. Ab Mittwoch (29.07.2009) werden Betonlaster zu dem zwei Mal drei Meter großen Loch auf der Sauerlandlinie vorrollen, teilte Straßen NRW am Montag mit. Schätzungsweise 70 bis 100 Kubikmetern Beton würden benötigt, um das Loch zu verfüllen.

Straßen NRW hatte nach Angaben von Andreas Roth keine Kenntnis von der Existenz des Schachtes: "Unsere Arbeiter waren bass erstaunt, die wussten von nichts."

Keine zusätzliche Belastung für Autofahrer

Für die Autofahrer im Siegerland "dürfte der Tagesbruch keine spürbaren Verzögerungen bedeuten", ist sich Andreas Roth sicher. "Wenn es schon sein muss, dann ist das jetzt der ideale Zeitpunkt, denn wir haben die Baustraßen, die Infrastruktur steht, das kann jetzt zügig verfüllt werden." Die A45 zwischen dem Kreuz Olpe Süd und Freudenberg wird voraussichtlich bis zum 23.10.09 gesperrt sein.